Was ist die beste Schneidebrett Holzart

Erfahre, welche Schneidebrett Holzart sich optimal für die Herstellung deines Schneidebretts eignet und welche entscheidenden Faktoren bei der Wahl des richtigen Holzes zu beachten sind. Deine Auswahl der geeigneten Holzart spielt eine maßgebliche Rolle für die Langlebigkeit und deine Freude an deinem Schneidebrett in der Küche. In diesem Artikel stelle ich dir die gängigen Holzarten vor, sowie meine bewährte Auswahl.
Schneidebrett Holzart

Worauf bei Holz für ein Schneidebrett zu achten ist

Die Auswahl der geeigneten Holzart für Schneidebretter muss den grundlegenden Anforderungen entsprechen, die ich in diesem Artikel bereits umrissen habe. Dazu zählen Aspekte wie die Holzqualität, Schnittfestigkeit, Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Geruchsneutralität und Nachhaltigkeit.

Die Wahl der Schneidebrett Holzart sollte sich also nach diesen spezifischen Holzeigenschaften richten. Lass uns nun einige dieser wesentlichen Holzmerkmale wie Holzhärte, Holzporosität, Antibakterielle und toxische Eigenschaften von Holz genauer unter die Lupe nehmen, auf die du bei deiner Entscheidung besonderen Wert legen solltest.

Der Härtegrad

Die Härte des Holzes spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl des richtigen Holzes für ein Schneidebrett. Sie beeinflusst die Widerstandsfähigkeit gegen Messerschnitte und Abnutzung, die Lebensdauer des Holzschneidebrettes und die Fähigkeit, Lebensmittelsäfte aufzunehmen.

Und natürlich hat die Holzhärte Einfluss auf das Gewicht des Schneidebretts, was besonders bei großen und dicken Schneidebrettern den Unterschied in der Handhabung ausmacht. Bretter aus härterem Holz sind zwar robuster aber auch in der Fertigung und Bearbeitung um einiges aufwendiger. Was beeinflußt denn den Härtegrad des Holzes?

Holzarten: Verschiedene Baumarten haben unterschiedliche Zellstrukturen und Holzzusammensetzungen, die die Härte beeinflussen. Laubhölzer haben mehr Fasern, engere Gefäße und eine gleichmäßigere Zellstruktur, was sie härter macht. Nadelhölzer haben aufgrund der luftgefüllten Hohlräume eine weniger dichte Struktur, wodurch sie leichter und weniger hart sind.

Alter des Holzes: Das Alter des Baumes spielt eine Rolle bei der Härte. Ältere Bäume haben mehr Zeit, zusätzliche Zellstrukturen und Mineralablagerungen im Holz zu entwickeln, was zu einer höheren Dichte und Härte führt.

Dichte des Holzes: Im Allgemeinen gilt: Je härter das Holz, desto dichter ist es. Holz wird auf der Grundlage seiner theoretischen ofentrockenen Dichte klassifiziert, die sein Gewicht bei vollständiger Trocknung bestimmt. Hölzer mit einer ofentrockenen Dichte von weniger als 550 kg/m³ gelten als Weichhölzer, während Harthölzer in der Regel eine ofentrockene Dichte von 550 bis 1.000 kg/m³ aufweisen. Einige tropische Harthölzer, die so genannten Eisenhölzer, haben eine Dichte von mehr als 1.000 kg/m³ im trockenen Zustand und sind zu schwer, um auf dem Wasser zu schwimmen.

Wachstumsbedingungen: Bäume in wärmeren südlichen Regionen haben aufgrund des milderen Klimas eine längere Wachstumssaison. Durch diese verlängerte Wachstumszeit können sie mehr Holzfasern und dichtere Zellstrukturen bilden, wodurch das Holz härter und widerstandsfähiger wird. Im Gegensatz dazu wachsen bestimmte Holzarten in nördlichen Regionen, wo die Vegetationsperioden kürzer sind, langsamer, was zu dichterem und härterem Holz führt. Schnell wachsendes Holz, das häufig in der Nähe von Wasserquellen zu finden ist, ist tendenziell weicher.

Holzfeuchtigkeit: Wenn Holz Feuchtigkeit aufnimmt, können die Zellwände aufquellen, wodurch die Festigkeit des Holzes verringert wird. Trockenes Holz behält seine intakte Zellstruktur, was zu einer höheren Härte führt.

Holzteile: Verschiedene Teile des Baumes können unterschiedliche Härtegrade haben. So sind beispielsweise das Kernholz und die Bereiche, in denen die Äste aus dem Stamm gewachsen sind, in der Regel viel härter als die äußeren Ränder des Baumes (Rinde).

Klassifizierung von Weichholz und Hartholz

Wie bereits zuvor erwähnt, wird die Klassifizierung von Weichholz und Hartholz nach der sogenannten Darrdichte vorgenommen. Dabei wird das Holz auf 0% Holzfeuchte getrocknet, um vergleichbare Untersuchung ohne Restfeuchte zu ermöglichen. In diesem Zustand wird die Dichte, also das Gewicht pro Volumen (kg/m³) ermittelt.

Hölzer mit einer Darrdichte von mehr als 550 kg/m³, gelten gemäß Definition als Harthölzer, die darunter als Weichhölzer. 

Diese Einteilung hat nichts damit zu tun, ob das Holz immergrün ist oder nicht, sprich Nadelholz oder Laubholz ist. Im Englischen erfolgt die Zuordnung in botanische Klassifikation und sagt nichts über die eigentlich Holzhärte aus. Hier spricht man von hardwoods bei Baumarten, die ihr Laub im Winter abwerfen (Laubbäume) und softwoods bei immergrünen Bäumen.

In den meisten Fällen trifft diese botanische Klassifikation auch zu. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen Nadelhölzer als Harthölzer gelten und Laubbäume als Weichhölzer eingestuft werden, insbesondere wenn die Klassifizierung richtigerweise nach der Darrdichte erfolgt, wie in der folgenden Tabelle anschaulich dargestellt.

Hartholz versus Weichholz

Für unsere Auswahl von Hölzern für Schneidebretter ist diese Klassifizierung jedoch irrelevant, da wir für die Herstellung von einem Holzschneidebrett Holzarten auswählen, deren Darrdichte weit über 550 kg/m³ liegt und sie somit zu den Harthölzern gehören. Für unsere Auswahl des richtigen Holzes ist nachfolgende Härtemessverfahren entscheidender.

Verfahren zur Bestimmung der Holzhärte

Es gibt zwei gängige Methoden zur Messung der Holzhärte: die Brinell-Methode und die Methode nach Janka. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Methoden:

Brinell-Methode:

Die Brinell-Härtemessung wurde 1900 von dem schwedischen Ingenieur Johan August Brinell entwickelt und hat seither breite Anwendung in der Materialprüfung gefunden.

Bei dieser Messung kommt eine Kugel aus Hartmetall mit einem Durchmesser von 10 mm zum Einsatz. Diese Kugel wird mit einer gemessenen Prüfkraft in das Holz gedrückt. Die genaue Prüfkraft hängt von der Rohdichte des Materials ab, da Materialien unterschiedliche Widerstände gegenüber dem Eindringen aufweisen.

Der entscheidende Aspekt der Brinell-Methode ist die Einwirkzeit: Die Kugel wird 15 Sekunden lang in den Prüfkörper gedrückt und verbleibt anschließend weitere 30 Sekunden in ihm. Diese Zeitspanne ermöglicht eine ausreichende Verformung des Prüfmaterials.

Die Ergebnisse der Härtemessung werden in der Einheit N/mm² (Newton pro Quadratmillimeter) ausgedrückt. Dieser Wert repräsentiert die Härte des Holzes, insbesondere dessen Widerstand gegenüber plastischer Verformung durch Eindringen.

Das Holz muss für diese Prüfung eine Holzfeuchte zwischen 12% bis 15% aufweisen. 

Die Brinell-Härtemessung ist nach ISO-Norm zertifiziert, was genaue Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet. Daher ist diese Härtemessung von großer Bedeutung für die Qualitätskontrolle und die Materialauswahl in verschiedenen Industriezweigen.

Janka-Methode:

Die Janka-Härte ist eine weit verbreitete Härtemessmethode in den Vereinigten Staaten, die hauptsächlich von der Holzfußbodenindustrie verwendet wird, um die Härte von Holz zu vergleichen. Diese Methode wurde von dem österreichischen Holztechnologen Gabriel Janka (1864–1932) entwickelt.

Die Methode zur Bestimmung der Janka-Härte umfasst das Eindrücken einer etwa 11,284 mm (0,44 Zoll) dicken Stahlkugel in die Holzfaser, bis sie etwa die Hälfte ihres Durchmessers erreicht hat. 

Die angewandte Kraft wird im Anschluss in Newton (N) oder Pfundkraft (lbf) gemessen. 1 Newton (1N) entsprechen hierbei 0.22481 Pfundkraft (lbf). Diese gemessene Kraft bildet die Grundlage für die Berechnung der Janka-Bewertung. Je mehr Kraft erforderlich ist, um die Kugel einzudrücken, desto höher fällt die Janka-Wertung aus und umso widerstandsfähiger ist das Holz.

Nehmen wir beispielsweise Ahornholz. Bei der Janka-Härtemessung wird eine Kraft von 6.000 Newton (6.000N) auf das Holz ausgeübt, was etwa 1.350 Pfundkraft (1.350lbf) entspricht. Dieser spezifische Wert von 1.350 wird in den einschlägigen Datenbanken für Holzhärte aufgeführt und dient als die Janka-Bewertung für Ahornholz. 

Das Holz muss für diese Prüfung eine Holzfeuchte von 12% aufweisen. 

Zur Ermittlung der Holzhärte nach der Janka und Brinell stehen im Internet zahlreiche Datenbanken zur Verfügung.

Deutschsprachige Datenbank (Janka & Brinell)

Englischsprachige Datenbank (Janka)

Die richtige Härte für das Holzschneidebrett

Wie wir bereits wissen, ist die richtige Holzhärte von entscheidender Bedeutung, um den Anforderungen an ein gutes Schneidebrett gerecht zu werden. Zu weiches Holz kann tiefe Schnittspuren hinterlassen und ist anfällig für eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme, während zu hartes Holz dazu neigt, die Messerklingen schneller abzustumpfen und das Schneidbrett schwer zu machen.

Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Härtegrade verschiedener Holzarten, um dir eine Vorstellung davon zu geben, welche Hölzer in Frage kommen. Als Extrembeispiel sind vergleichsweise Australische Buloke als eines der härtesten Hölzer als auch Balsa als eines der weichsten Hölzer aufgeführt.

Auf der Brinell-Härteskala gelten Hölzer mit Werten bis 20 als Weichholz, Hölzer mit Werten zwischen 20 und 30 als mittelhart und solche mit Werten über 30 als Hart­holz.

Geeignete Hölzer für Schneidebretter liegen in einem Bereich zwischen 900 und 1500 auf der Janka-Härteskala. Holz mit einem Härtegrad in diesem Bereich verhindert, dass Messerklingen schnell stumpf werden und erfüllt auch andere Anforderungen an ein hochwertiges Schneidbrett. Der optimale Bereich für die Brinell-Härte liegt zwischen 20 und 40.

Härtegrad für gebräuchliche Schneidebrett Holzarten

Die Härte verschiedener Schneidbrett Holzart

Porosität

Was ist Porosität

In der Materialwissenschaft bezieht sich Porosität auf das Vorhandensein von Poren – winzige leere Räume oder Löcher, die sich im gesamten Material verteilen.

Poröse Materialien bestehen aus einer zusammenhängenden festen Struktur mit miteinander verbundenen Poren, die es Flüssigkeiten und Gasen ermöglichen, durch sie hindurchzudringen.

Im Gegensatz dazu fehlen nicht porösen oder undurchlässigen Materialien solche Durchgangsporen, wodurch sie für Flüssigkeiten und Gase undurchlässig sind.

Die Porosität eines Materials hat Einfluss auf nahezu alle seine physikalischen und chemischen Eigenschaften. Einige Aspekte, die von der Porosität eines Materials beeinflusst werden, sind:

Durchlässigkeit: Poröse Materialien ermöglichen es Flüssigkeiten, aufgrund ihrer Porengröße, -verteilung und -vernetzung in sie ein -u. durchzudringen.
Festigkeit: Poröse Materialien neigen dazu, aufgrund ihrer größeren Oberfläche, hohler Poren und Diskontinuitäten schwächer zu sein.
Absorption: Materialien mit porösen Strukturen nehmen je nach Ausmaß der Porosität mehr Flüssigkeiten auf.
Gewicht: Poröse Materialien wiegen im Allgemeinen weniger als nicht-poröse Materialien desselben Volumens, da sie über Hohlräume verfügen.
Langlebigkeit: Poröse Materialien sind anfälliger für Schäden durch Abrieb, Chemikalien und Witterungseinflüsse, da Flüssigkeiten in die Poren eindringen können.

All diese Aspekte fliessen in die Beurteilung über die Anforderungen an ein Schneidbrett mit ein und sind für die Wahl des richtigen Holzes zu berücksichtigen.

Die poröse Beschaffenheit von Holz

Holz besteht aus Zellen, wobei die beiden Haupttypen Gefäß- und Faserzellen sind.

Gefäßzellen bilden längliche Röhren entlang der Maserung, um Wasser und Mineralien im Baum zu transportieren.

Die Anwesenheit von Faserzellen in Holz ist entscheidend, um ein starkes und stabiles Stützsystem bereitzustellen. Obwohl Faserzellen stark sind, besitzen sie Mikroporen in ihren Zellwänden.

Die Porosität von Holz entsteht durch das Vorhandensein von länglichen Poren innerhalb der Gefäßzellen als auch im geringeren Masse in den Zellwänden der Faserzellen und sind im Wesentlichen leere Hohlräume, die ein komplexes Netzwerk von Poren in Holz ausbilden.

Das Verhältnis und die Anordnung dieser Zelltypen bestimmen das Maß an Porosität in verschiedenen Holzarten.

Innerhalb von Harthölzern und Weichhölzern variiert die Porosität auch mit der Dichte und der Gleichmäßigkeit ihrer Maserung.

Bei der Verwendung von Stirnholzbrettern ist zu erwähnen, dass die Faser und Gefäßzellen „offenliegen“. Stirnholz hat daher die Tendenz, Flüssigkeiten im höheren Maße aufzusaugen. Deshalb sind Stirnholzbretter mit hochwertigen Ölen ausgiebig endzubehandeln, die tief eindringen und in regelmäßigen Abständen ist die Nutzschicht in Form von Wachs neu aufzubringen. Insbesondere Stirnholzbretter funktionieren nur mit einer passenden Endbehandlung.

Auswirkungen der Holzporosität

Stärke und Langlebigkeit

Größere Porosität bedeutet größere und stärker vernetzte Poren, die die Struktur des Holzes schwächen. Infolgedessen neigen stark poröse Hölzer dazu, weniger stabil zu sein und anfälliger auf mechanische Einwirkungen wie z.B. Messerschnitte zu reagieren.

Feuchtigkeitsabsorption

Höhere Porosität ermöglicht einen schnelleren Ein- und Austritt von Feuchtigkeit durch die leeren Räume des Holzes. Poröse Hölzer reagieren durch Feuchteschwankungen schneller, was sich durch Quellen (Ausdehnen) oder Schrumpfen zeigt.

Gewicht

Holz ist leichter als nicht poröse Materialien, weil es Poren gefüllt mit leichter Luft enthält. Die Holzdichte bleibt jedoch der Hauptfaktor, der das Gewicht beeinflusst.

Oberflächeneigenschaften

Die Porosität beeinflusst Oberflächeneigenschaften wie Glätte und die Fähigkeit, Finishes gleichmäßig aufzunehmen. Nicht poröses Holz hat glattere und glänzende Oberflächen, während poröses Holz eher eine Mattigkeit aufweist.

Pflegeanforderungen

Aufgrund der schnelleren Feuchtigkeitsaufnahme und -freisetzung benötigt poröses Holz häufigeren Schutz vor Flüssigkeiten und Pflege. Nicht poröses Holz ist anspruchsloser und behält Oberflächenbehandlungen (wie z.B. Öle) länger.

Minimierung der Porosität von Holz

Nachdem wir gelernt haben, wie wichtig geringe Porosität für Holzschneidebretter ist, betrachten wir nun, wie du diese Eigenschaft erreichen kannst.

Versiegelung

Eine Oberflächenbehandlung mit hochwertigen und lebensmittelsicheren Ölen oder Wachsen dringt in die oberste Schicht ein und füllen die äußeren Poren des Holzes. 

Sie schaffen einen Schutz, der das Eindringen von Feuchtigkeit reduziert, jedoch nicht vollständig verhindert. Das Holz bleibt weiterhin “atmungsaktiv”. Um langfristigen Schutz zu gewährleisten, sollten diese Anwendungen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Füllen

Härtende Füllstoffe wie (lebensmittelechte), mehrkomponentige Epoxidharze werden in Astlöcher oder stark poröse Stellen des Holzes eingegossen. Sie härten in den Poren aus und bilden eine nicht poröse Oberfläche. Allerdings kann das Auffüllen der Poren das Aussehen des Holzes verändern.

Porosität und Lebensmittelsicherheit

Tatsache ist, daß das Schneidebrett aus Holz ein wesentlicher Bestandteil unserer Küche für die Zubereitung von Lebensmitteln ist. Das bedeutet auch, dass die Lebensmittelsicherheit bei der Verwendung der Schneidebretter eine entscheidende Rolle für ein gesundes Zuhause spielt. 

Hierbei hat die Holzporosität eine entscheidende Rolle, da poröses Holz dazu neigt, Flüssigkeiten leichter aufzunehmen. Bakterien können in den Poren eindringen und sich vermehren. Darüber hinaus hinterläßt das Arbeiten mit Messern auf poröseren Holzoberflächen Schnittspuren und Kratzer, die das Eindringen und Wachstum von Bakterien begünstigen.

Einige Holzarten wie Eiche haben nachweislich antimikrobielle Eigenschaften, die das Risiko lebensmittelbedingter Krankheiten verringern können. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass sie diese nicht vollständig verhindern können.

Jedes Holz hat von Natur aus Poren, die Flüssigkeiten aufnehmen können. Ein qualitativ hochwertiges Schneidebrett aus Holz erfordert daher die richtige Holzart mit geringer Porosität und eine passende Oberflächenbehandlung. Dieses Zusammenspiel garantiert eine lange Lebensdauer für dein Schneidbrett.

Antimikrobielle Eigenschaften

Studien haben darauf hingewiesen, dass Holz natürliche antibakterielle Eigenschaften aufweisen kann, die dazu beitragen, schädliche Bakterien zu reduzieren oder ihr Wachstum zu verhindern. Diese Eigenschaften lassen sich auf zwei Hauptfaktoren zurückführen:

Quelle: https://www.wilms.com/Hygiene/forschungen/BBA_HolzEinNW.pdf

Kiefer (phenolische Inhaltsstoffe im Kieferkernholz) und Eiche (hoher Anteil an Phenolen – Gerbsäuren=Tannine) sind Holzarten, die besonders positive antibakterielle Eigenschaften aufweisen können.

Eine weitere Studie, durchgeführt von Wissenschaftlern der Universität von Wisconsin, untersuchte die antibakteriellen Eigenschaften von Holz, insbesondere im Zusammenhang mit seiner Verwendung als Schneidebrett. Die Studie ergab, dass 99,9 % der auf ein Holzschneidebrett gelegten Bakterien innerhalb von Minuten vollständig absterben. Nachdem sie über Nacht bei Raumtemperatur belassen wurden, waren am nächsten Tag auf den Holzbrettern keine lebenden Bakterien mehr nachweisbar. Die Studie wurde 1993 im Journal of Food Protection veröffentlicht.

Eine 2019 im Scirp Journal veröffentlichte Studie fand heraus, dass verschiedene Holzarten eine einzigartige Anatomie und Chemie aufweisen, die zu spezifischen antimikrobiellen Wirkungen führt. Die Studie zeigte, dass viele Holzmetaboliten eine Wirkung auf die Zellwand und Zellmembran von Mikroorganismen haben und Unterschiede in der Membranstruktur zwischen verschiedenen Holzarten aufweisen. In der Untersuchung wurden Holzarten wie Lärche, Eiche, Kiefer, Ahorn, Kirsche und Buche einbezogen.

Die Bayerische Staatsministerium für Ernährung beschreibt in einem Artikel eine Studie der Hochschule Anhalt in Bernburg über die antibakteriellen Eigenschaften von Holz.

Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft kann man keine pauschale Aussage über die antibakteriellen Eigenschaften von Holz machen. Sie müssen von Fall zu Fall beurteilt werden, da sie in erster Linie von der Holzart selbst sowie von anderen Faktoren wie der Art und Konzentration der Bakterien, der Holzfeuchtigkeit, den Umgebungstemperaturen und der relativen Luftfeuchtigkeit abhängen. Weitere standardisierte Studien wären in dieser Hinsicht noch notwendig.

Giftigkeit von Holz

Die Sicherheit von Holz, das mit Lebensmitteln in Berührung kommt, ist aus gutem Grund von größter Bedeutung. Bestimmte Holzarten enthalten natürliche Giftstoffe, die beim Schneiden in die Lebensmittel gelangen können und zu Vergiftungen oder allergischen Reaktionen führen können. Es gibt jedoch eine einfache Faustregel: Hölzer, die essbare Früchte, Nüsse, Blätter oder Saft produzieren, gelten als sicher für den Kontakt mit Lebensmitteln.

Zu vermeidende Hölzer bei Schneidebretter

Exotische Hölzer mögen zwar optisch ansprechend sein, sollten jedoch vermieden werden. Diese Hölzer sind nicht im Sinne der Nachhaltigkeit und enthalten oft Giftstoffe, die aus dem Holz austreten und in die Lebensmittel gelangen können, die auf der Schneidfläche platziert werden. Daher ist es ratsam, bei der Auswahl von Holz für Schneidebretter auf die Sicherheit und Verträglichkeit mit Lebensmitteln zu achten.

Schneidebrett Holz

Beachte bitte, dass Menschen unterschiedlich auf Umwelteinflüsse reagieren können. Die aufgeführte Liste dient nur als Richtwert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Wie erwähnt, sollte in einer jeden Beurteilung berücksichtigt werden, dass Schneidebretter immer einer Oberflächenbehandlung bedürfen, die, wenn sie sorgfältig und mit hochwertigen und lebensmittelechten Produkten durchgeführt wird, einen zusätzlichen, wenn auch nicht vollständigen Schutz gegen potenziell schädliche Inhaltsstoffe bietet. 

Was das Arbeiten mit Holz im Sinne von Freisetzung von Stäuben durch Schleifen oder Sägen betrifft, ist das Gesundheitsrisiko ein ganz anderes. Der persönliche Schutz vor allergieverursachenden, reizenden und toxischen Feinstaubpartikeln aus Holz ist Voraussetzung für das gesündere Arbeiten mit Holz. Informationen zu diesem Thema findest Du in Kürze hier.

Kosten von Holz

Grundsätzlich gilt wie überall anders auch, je hochwertiger das Holz, desto teurer.

Hier sind die wichtigsten Faktoren, die den Preis von Holzwaren bestimmen:

Holzqualität

Die Qualität des Holzes spielt eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung. Hochwertiges Holz, wie zum Beispiel Hartholz, ist in der Regel teurer als minderwertiges Holz. Holz mit einer höherwertigeren Sortierklasse kostet mehr.

Verfügbarkeit und Nachfrage

Wenn die Nachfrage nach Holzprodukten hoch ist und das Angebot knapp, steigen in der Regel die Preise.

Beschaffungs- und Transportkosten

Die Kosten für die Beschaffung und den Transport von Holz können je nach Standort des Holzlieferanten und des Käufers variieren. Höhere Transportkosten können zu höheren Preisen führen.

Verarbeitungsgrad

Je mehr ein Holzprodukt vom Händler verarbeitet wurde, desto teurer ist es in der Regel. Hobelware ist teurer als Schnittware der gleichen Holzart. Bereits verleimte Hobelware und meistens schon vorgeschliffen sind noch preisintensiver. Eine Massivholzplatte mit durchgehenden Lamellen ist wesentlich teurer als die oft in Baumärkten angebotenen, preisgünstigeren keilverzinkten Platten. Hierbei steigen die Kosten spürbar, je stärker und länger die Platten sind, vor allem bei durchgehenden Lamellen.

Holzart

Hartholz wie Eiche, Buche und Esche ist in der Regel teurer als Weichholz wie Fichte oder Kiefer. Hier spielt natürlich auch die Verfügbarkeit eine wesentliche Rolle. Edelhölzer wie Kirsche, Apfel oder Zwetschke, Nuss oder exotische Hölzer sind nochmals deutlich preisintensiver.

Lagerung und Trocknung

Holz, das bereits getrocknet und gelagert wurde, ist in der Regel teurer als frisches und feuchteres Holz, das noch getrocknet werden muss. Man unterscheidet beim Kauf von Holz zwischen AD (Air dried) und KD (kiln-dried, auch kammertrocknet).

Abmessungen

Die Stärke und Länge von Massivholzdielen und verleimten Massivholzplatten  beeinflussen den Preis, wobei sich der Preis bei Massivholzdielen auch nur nach den gekauften Menge in Kubikmeter richtet.

Wirtschaftliche und politische Faktoren

können ebenfalls Auswirkungen auf die Holzpreise haben. Zum Beispiel können steigende Energiekosten oder Handelsbeschränkungen zu höheren Holzpreisen führen. Erfahrungsgemäß waren Holzpreise in Coronazeiten um 100% teurer!

Nachhaltiges Holz

Holz aus geschützter nachhaltiger Forstwirtschaft ist teurer als Massenware, die u.U. illegal und umweltschädigend abgeholzt wird.

Die Beurteilung dieser Faktoren ermöglicht wichtige Schlussfolgerungen. Grundsätzlich ist nur Hartholz mit einer Restfeuchte <12% die einzige praktikable Wahl für die Herstellung von Holzschneidebretter, was bereits die Grundlage für höhere Kosten bildet.

Es macht jedoch einen preislichen Unterschied, ob Du dein Material mit regionalem Ursprung kaufst und ob du es bereits gehobelt und geschliffen erwirbst.

Um dir die Höhe der Preisunterschiede zu veranschaulichen, habe ich gängige und in Frage kommende Holzarten aufgeführt. Die Preise sind nur grobe Richtwerte,  entsprechen € / m³ exkl. MwSt. und stammen aus dem Jahr 2021.

Holzpreise

Geeignete Holzarten für Schneidebretter

Die nachstehende Übersicht präsentiert eine Auswahl an bewährten und geeigneten Holzarten für die Herstellung der Schneidebretter aus Holz.

Was ist die beste Holzart für ein Schneidebrett

Vor -u. Nachteile ausgesuchter Holzarten

TEAK
Teak Faserstruktur

PRO

  • akzentreich im Aussehen
  • feuchteresistent und formstabil
  • feine Maserung, dichte Struktur
  • gut zu verarbeiten

CONTRA

  • sehr teuer
  • teilweise importsanktioniert
  • Eigengeruch (gummiartig)
  • fettige Oberfläche
  • Messer beanspruchend (durch SiO2 Einlagerungen)
  • kann sehr hart sein

EICHE
Eiche Faserstruktur

PRO

  • akzentreich nach Oberflächenbehandlung
  • sehr belastbar als Stirnholzbrett
  • gutes Preisverhältnis, gute Verfügbarkeit
  • gut zu verarbeiten

CONTRA

  • poröser als vergleichbare Harthölzer
  • als Langholzbrett mit Einschränkungen
  • kann mit Metall reagieren (Gerbsäure)
  • Messer beanspruchend durch rauhe Oberflächenstruktur
  • variabel in der Härte je nach Eichenart

Europäischer Ahorn
Ahorn Faserverlauf

PRO

  • einheitliches sehr helles Oberflächenbild
  • teilweise perlmuttartige Erscheinung
  • feinporige und dichte Struktur
  • gutes Preisverhältnis, gute Verfügbarkeit
  • sehr gut zu verarbeiten mit scharfen Werkzeugen
  • als Stirnholzbrett sehr fest mit toller Maserung

CONTRA

  • als Langholzbrett etwas schnittanfälliger und nicht ganz so feuchteresistent

Amerikanische Nuss
Amerikanische Nuss Faserverlauf

PRO

  • einzigartiges dunkles und kontrastreiches Oberflächenbild
  • feinporige und dichte Struktur
  • gute Verfügbarkeit
  • sehr gut zu verarbeiten
  • als Stirnholzbrett sehr fest mit toller Maserung

CONTRA

  • sehr teuer in Europa
  • kann allergieauslösend sein
  • variable Härte, daher als Langholzbrett eingeschränkt

EUROPÄische Nuss
Europäischer Nussbaum

PRO

  • helles bis dunkles Erscheinungsbild (nicht so dunkel wie amerikanische Nuss)
  • feinporige und dichte Struktur
  • sehr gut zu verarbeiten mit scharfen Werkzeugen
  • als Stirnholzbrett sehr fest mit toller Maserung

CONTRA

  • preisintensiv (Edelholz)
  • kann allergieauslösend sein
  • kann sehr hart sein

Europäische kirsche
Kirschholz

PRO

  • hell bis dunkrotes Erscheinungsbild (amerikanische Kirsche ist dunkler)
  • feinporige und dichte Struktur
  • sehr gut zu verarbeiten mit scharfen Werkzeugen
  • als Stirnholzbrett fest mit toller Maserung
  • sehr gut um Akzente zu setzen

CONTRA

  • preisintensiv (Edelholz)
  • in Langholzvariante eingeschränkt, gut für akzente (schmale Streifen)
  • Härteunterschiede besonders in Nähe des Splintbereiches
  • geringe Verfügbarkeit

Bambus (Kein Holz sondern Gras)
bamboo fasern

PRO

  • preisgünstig
  • leicht
  • schnell nachwachsend
  • helles Erscheinungsbild

CONTRA

  • sehr hart
  • SiO2-Einlagerungen machen Messer stumpf
  • lange Transportwege nach Europa
  • junger Bambus arbeitet intensiv

Buche
buche struktur

PRO

  • preiswerte Alternative
  • nicht zu abstumpfend für Messer
  • besitzt einen guten Härtegrad
  • gute Verfügbarkeit
  • unverwechselbares Erscheinungsbild

CONTRA

  • neigt zu Fleckenbildung
  • vermindert formbeständig als Stirnholzbrett

Meine Auswahl

In meiner engeren Auswahl finden sich Eiche, europäische und amerikanische Nuss, europäischer Ahorn und europäische Kirsche wieder. Diese Hölzer haben sich uneingeschränkt für die Herstellung von Stirnholz – Schneidebrettern bewährt. 

Eine Ausnahme macht die Eiche bei der Verwendung als Langholzbrett, insbesondere wenn auf ihnen häufig geschnitten wird. Ihre groben Fasern können unter Einwirkung von Feuchtigkeit anfällig für scharfe Messer sein. Bei ihrer Verwendung als weniger beanspruchtes Jausenbrett oder auch massives BBQ-Board ist die Eiche hingegen bedenkenlos.

Was ist die beste Schneidebrett Holzart

Zusammenfassung

Die Auswahl des richtigen Holzes für Schneidebretter ist von zentraler Bedeutung und hängt von mehreren wichtigen Faktoren ab.

Die Härte des Holzes und seine Porosität spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Langlebigkeit des Schneidebretts. Darüber hinaus können Holzarten positive Eigenschaften aufweisen, wie eine ansprechende Oberflächenbeschaffenheit und antibakterielle Wirkung. Die potenzielle Toxizität des Holzes sollte ebenfalls sorgfältig berücksichtigt werden.

Selbstverständlich sind auch die Kosten für hochwertiges und geeignetes Holz für Schneidebretter von Belang.

Es ist ganz wichtig zu betonen, dass eine sorgfältige Oberflächenbehandlung entscheidend für die langfristige Funktionalität eines guten Schneidebretts ist.

Obwohl es weltweit über 70.000 verschiedene Holzarten gibt, kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass Eiche, Nuss, Kirsche, Ahorn und Esche zuverlässige und bewährte Partner sind. Diese Holzarten haben sich in der Praxis bewährt.

Hoffentlich kann Dir dieser Artikel bei deiner Entscheidungsfindung helfen, unabhängig davon, ob Du dein Schneidebrett selbst gestaltest und bauen oder eine Neuanschaffung in Betracht ziehst.

Teile diesen Beitrag

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Author picture

Über den Autor

Mario Lorenz

Im Laufe meines Lebens ist der Wunsch, mit meinen eigenen Händen etwas zu schaffen und meine persönliche Kreativität auszudrücken, immer stärker geworden. Es ist wie bei vielen Dingen im Leben - es beginnt mit einem Bedürfnis und einer Idee und mit der richtigen Pflege wird es zur Realität, ähnlich wie beim Wachstum eines Baumes. So ist meine Leidenschaft für Holz entstanden, gewachsen und seit über 15 Jahren verwirklicht.... Mehr lesen

Bleib dran und verpasse kein Update.

Trage Dich in meine E-Mail-Liste ein, um regelmäßig einen Newsletter zu erhalten.

Ich hoffe, Du hast in diesem Blog Interessantes gefunden.

Halte Ausschau nach weiteren spannenden Artikeln, die regelmäßig erscheinen werden.

In der Zwischenzeit wünsche ich Dir viel Spass bei der Verwirklichung deiner Ideen mit Holz.

Ich weiß deine Unterstützung sehr zu schätzen.

Verwandte Beiträge