Öle und Wachse für Holzoberflächen

Holz ist ein Naturprodukt, welches Pflege benötigt und verdient. Die Auswahl an Produkten zur Oberflächenbehandlung von Holz ist komplex, mit verwirrenden Produktbeschreibungen unterschiedlichster Hersteller. Für einen objektiven Vergleich ist das Studium der Inhaltsstoffe und ein Verständnis ihrer Eigenschaften entscheidend. Dieser Artikel bietet dir Klarheit, das perfekte Pflegeprodukt für die Holzpflege zu finden.
Holzpflegeprodukte

Warum ist die Oberflächenbehandlung von Schneidebretter aus Holz wichtig?

Hygiene, Haltbarkeit & Ästhetik

In meinem vorherigen Beitrag habe ich bereits erläutert, warum die angemessene Oberflächenbehandlung eines Holzbrettes von entscheidender Bedeutung ist. Holz, als ein Produkt der Natur, interagiert aktiv mit seiner Umgebung. Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit können dazu führen, dass das Holz quillt oder schwindet, was wiederum Spannungen im Material erzeugt und zu Rissen führen kann.

Solche Risse bieten nicht nur einen Nährboden für Bakterien, sondern tragen auch zur Beeinträchtigung der Ästhetik des Schneidebretts bei. Im Verlauf regelmäßiger Reinigungsprozesse neigt Holz dazu, durch das häufige Waschen zu trocknen – ein vollkommen natürlicher Prozess. Indikatoren dafür sind der Verlust der Oberflächenglanzes sowie eine zunehmend trockenere und rauere Haptik.

Schneidebretter aus Holz sind sehr hohen Anforderungen ausgesetzt, insbesondere wenn es um Einschnitte, Feuchtigkeit, Geruchsbildung und Reinigung geht. Eine adäquate Oberflächenbehandlung mit passendem Öl oder Wachs, oder einer Kombination aus beiden, ist dabei unerlässlich. Diese Behandlung bietet nicht nur einen Schutz bis in die obersten Zehntelmillimeter (bei Hirnholz etwa 1-3mm), sondern versiegelt auch Risse, vereinfacht die Reinigung der Oberfläche und trägt dazu bei, dass das Schneidebrett weniger anfällig für Risse ist.

Das Ergebnis ist nicht nur funktional, sondern verleiht dem Schneidebrett auch eine ästhetische Anmutung.

Möglichkeiten der Behandlung von Holzoberflächen

Die Palette der Methoden zur Behandlung von Holzoberflächen ist äußerst vielfältig und variiert je nach Beanspruchung und Verwendungszweck. Sie erstreckt sich von Ölen und Wachsen über Lasieren, Beizen und Lackieren bis hin zur Veredelung mittels Epoxydharzen.

In diesem Kontext beschränke ich mich auf die gebräuchlichste und zugleich sinnvollste Methode der Oberflächenbehandlung von Schneidebrettern – auf die Anwendung von Holzöl und Wachs.

Öle

Öle stellen eine umfassende Kategorie organischer Flüssigkeiten dar, die sich nicht mit Wasser mischen lassen. Diese Gruppe umfasst pflanzliche Öle wie Olivenöl, tierische Öle wie Lebertran, Mineralöle, die aus Erdöl oder Kohle gewonnen werden, sowie rein synthetisch hergestellte Silikonöle, die keine organischen Komponenten aufweisen.

Im Rahmen meiner weiteren Betrachtung im Kontext von Holzschneidebrettern richte ich meinen Fokus auf die Gruppe der pflanzlichen Öle. Diese werden durch mechanisches Pressen und Extrahieren ölhaltiger Samen und Früchte gewonnen. Im Vergleich zu Wasser weisen pflanzliche Öle eine höhere Viskosität auf.

Unterteilung der Öle

Trocknende und nicht trocknende Öle

Einige von euch haben sicherlich schon Sätze gehört wie: “Ich öle mein Schneidebrett mit Olivenöl, auf natürliche Art und Weise!” oder vielleicht mit Rapsöl oder Walnussöl. Während dies gängige Praktiken sind, ist es entscheidend zu verstehen, welche chemischen Prozesse mit diesen verschiedenen Ölen einhergehen.

Diese Prozesse beeinflussen maßgeblich, ob ein Öl häufig oder erst nach längerer Nutzung aufgetragen werden sollte, und haben auch Auswirkungen auf die Reinigung des Brettes. Öl, das nicht trocknet, wird innerhalb kurzer Zeit wieder ausgewaschen. Das führt uns zu einer entscheidenden Unterteilung, die maßgeblich darüber entscheidet, ob ein bestimmtes Öl für die Oberflächenbehandlung von Holzbrettern sinnvoll ist oder nicht.

Es wird zwischen trocknenden, halbtrocknenden und nicht trocknenden Ölen unterschieden. Ob ein Öl trocknet oder nicht hängt von dem inhaltlichen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ab.

Öle vermögen unter dem Einfluss von Luftsauerstoff zu trocknen (Oxidation), indem die gelösten mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren z. B. Linolensäuren oder Omega-6-Fettsäuren z. B. Linolsäure) Sauerstoff aufnehmen und sich so zu komplexeren Molekülen vernetzen (Peroxide) und eine zähe, verharzte Masse, bilden (Polymerisation=Vernetzung). Bei einigen Ölen (Leinöl) ist zur vollständigen Trocknung Licht notwendig.

Übersicht trocknende und nicht trocknende Öle
Anteil der Fettsäuren in Öle

Für die Klassifikation wird die Iodzahl (g) herangezogen. Die Iodzahl (auch Jodzahl) ist ein Maß für den Gehalt eines Fettes an ungesättigten Verbindungen. Je höher der Anteil ungesättigter Fettsäuren, desto höher die Iodzahl und desto eher neigen Öle zur Verdickung (Polymerisation) und damit zur Trocknung. 

Ein natürliches Öl kann nur vollständig trocknen, wenn es genügend Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufweist, wie z.B. bei Leinöl oder Tungöl. Beachte, dass die Trocknung reiner Öle mehrere Wochen dauern kann.

Klassifiziert wird in:

  • Nichtrocknende Öle mit einer Iodzahl < 100,
  • Halbtrocknende Öle mit einer Iodzahl 100 – 150 und
  • Trocknende Öle mit einer Iodzahl > 150
Übersicht trocknende und nicht trocknende Öle
Unterteilung der Öle

Es ist wichtig zu betonen, dass die Iodzahl nichts über die Dauer der Trocknungszeit aussagt. Im Gegensatz zu trocknenden Ölen härten halbtrocknende und nicht trocknende Öle nie vollständig aus.

Für die Anwendung auf Holzschneidebrettern sind sie daher nur bedingt bis gar nicht geeignet. Sie bieten lediglich einen begrenzten Oberflächenschutz und werden schnell wieder ausgewaschen. Bei ihrer Verwendung ist es daher erforderlich, das Schneidebrett regelmäßig (teilweise nach jedem Waschen des Brettes) nachzuölen. Ein weiterer Nachteil ist das Ranzigwerden des Öls, was einen unangenehmen Geruch zur Folge haben kann und zudem eine geeignete Umgebung für Bakterien schafft.

Bei der Verwendung von nichttrocknenden oder halbtrocknenden Ölen zur Oberflächenpflege ist eine regelmäßige Anwendung in kurzen Abständen erforderlich ist, da die Öle schnell ausgewaschen werden und ihre Wirkung verlieren.

Hartöl

Hartöle sind einer Kategorie von Ölen zuzuordnen, die besonders robust aushärtet. Typischerweise werden Hartöle als wasserabweisende, aber dennoch atmungsaktive Grundbehandlung für stark beanspruchte Holzoberflächen verwendet. Darüber hinaus können sie auch als abschließende Behandlung für weniger strapazierte Oberflächen dienen.

Der Name “Hartöl” bezieht sich weniger auf die Inhaltsstoffe des Öls als vielmehr auf seine Eigenschaft und Anwendung. 

Die Zusammensetzung umfasst Ölgemische wie Tungöl, Leinöl und Nussöl sowie gelöste Kunst- und Naturharze wie Kiefernharz und Laubbaumharz. Hartöle sind sowohl in lösemittelhaltiger als auch in lösemittelfreier Form erhältlich. Lösungsmittelfreie Hartöle werden auch mit dem Zusatz „Pure Solid“ also 100%igen Festkörpergehalt.

Zusätzlich enthalten sie Trockenstoffe (Sikkative), die den Trocknungsprozess an der Holzoberberfläche von Tagen auf wenige Stunden verkürzen. Trotzdem dauert die vollständige Tiefentrocknung des Öls mehrere Tage, wie den Verarbeitungshinweisen der einzelnen Produkte zu entnehmen ist.

Hartöle dringen, abhängig vom Lösemittelanteil oder Verdünnungsgrad, tief in das Holz ein und hinterlassen im Gegensatz zu Hartwachsölen entweder keinen oder nur einen sehr dünnen Oberflächenfilm.

Oberflächen, die mit Hartöl behandelt und vollständig getrocknet sind, zeichnen sich durch hohe mechanische Belastbarkeit und Wasserabweisung aus, erfordern jedoch regelmäßige Auffrischungen.

clou Hartöl

HOHE QUALITÄT: Die Spezialpflege auf Basis nachwachsender Pflanzenöle und Naturharze sorgt für strapazierfähigere Oberflächen und eine längere Lebensdauer. Das Holz erstrahlt in einem neuen Glanz.

BILDET SCHUTZSCHICHT: Das Öl dringt tief in die rohe Holzoberfläche ein und verleiht einen widerstandsfähigen und wasserabweisenden Schutz. Auch beständig gegen viele Haushaltschemikalien

IDEALE HOLZPFLEGE: Dieses spezielle Pflegeöl für stark beanspruchtes Vollholz macht die Oberflächen dauerhaft belastbar, ist trittfest und resistent gegen Wasserflecken. Das Holz wird imprägniert

EINFACHE ANWENDUNG: Auf der zu behandelnden, gereinigten Oberfläche mit einem Pinsel oder einem Ölroller auftragen. 20-30 Minuten einziehen lassen. Überschüssiges Öl mit einem Tuch restlos entfernen

VIELE ANWENDUNGSBEREICHE: Dieses Holzhartöl eignet sich zur Grundbehandlung und Renovierung vieler Holzarten innen und witterungsgeschützten Flächen außen, z.B. Böden, Treppen, Türen, Wandverkleidungen

Hartwachsöl/Hartölwachs

Hartölwachse sind eine ausgeklügelte Mischung aus Hartöl und einem Wachsanteil von etwa 5%. Diese spezielle Kategorie von Öl/Wachs-Gemischen kombiniert die vorteilhaften Eigenschaften von Ölen und Wachsen und macht sie besonders geeignet für stark beanspruchte Holzoberflächen wie Fußböden oder Arbeitsplatten.

Das enthaltene Öl dringt tief in die Holzfasern ein, während das Wachs einen schützenden Film an der Oberfläche bildet. Diese Doppelfunktion macht die behandelten Holzoberflächen nicht nur widerstandsfähig gegenüber starken Belastungen, sondern bewahrt auch ihre Atmungsaktivität, Offenporigkeit und Wasserabweisung.

Der Festkörperanteil in Hartölwachsen variiert je nach Hersteller und reicht von 50% “High Solid” bis zu lösemittelfreien “Pure Solid” Varianten. 

Bei einigen Herstellern sind sämtliche Inhaltsstoffe, darunter Öle, Harze, Lösungsmittel und Wachse, natürlichen Ursprungs. Dies schließt die Verwendung von Naturharzen, Lösungsmitteln wie Balsamterpentin oder Orangenöl sowie Wachsen wie Carnaubawachs oder Bienenwachs ein.

Synthetische Inhaltsstoffe können je nach Anwendungsfall die Eigenschaften des Hartwachsöls verbessern und optimieren. Dazu gehören Wachse aus Paraffinen, modifizierte Pflanzenöle und synthetische Trockenstoffe, die die Trocknungszeiten erheblich verkürzen. Dies ist besonders wichtig bei Anwendungen wie Fußböden, die schnell begehbar sein müssen.

Andere Anbieter setzen auf zweikomponentige Varianten, bei denen das Ölen und Wachsen in zwei unterschiedlichen Arbeitsschritten mit entsprechender Zwischentrocknung erfolgt.

Hartwachsöl

Das Hartwachsöl ist ein lösemittelfreies Spezialöl. Es ist leicht zu verarbeiten, leicht zu reparieren und wirkt seidenmatt.

Diffusionsfähig und antistatisch

Trittfest, schmutz- und wasserabweisendig und antistatisch

Speichel und schweißecht

High Solid vs. Pure Solid

Für die Oberflächenbehandlung von Holz ist es wichtig, die Bedeutung des Festkörperanteils in Ölgemischen zu verstehen. Diese Gemische setzen sich aus Feststoffen wie Ölen, Harzen, Pigmenten und Trockenstoffen zusammen, und je nach Rezeptur können auch Wachse hinzugefügt werden. Diese Feststoffe bleiben im Holz zurück, nachdem die Lösungsmittel und/oder Wasserbestandteile verdunstet sind.

Der Festkörperanteil im Ölgemisch kann einen Bereich von 20 bis 100% abdecken. Die Auswahl des geeigneten Festkörperanteils hängt von der Holzart und der beabsichtigten Oberflächenanwendung ab. Hierbei spielt vor allem die Fasersättigung und Eindringtiefe des Holzes eine entscheidende Rolle.

Dichtes und hartes Holz erfordert in der Regel einen geringeren Festkörperanteil, um sicherzustellen, dass das Öl effektiv in die Tiefe eindringen kann. Diese Unterscheidungen helfen bei der Auswahl des optimalen Ölgemischs für spezifische Holzarten und Anwendungen.

Die Hersteller verwenden zur Klassifizierung oft Begriffe wie „High Solid“ oder „Pure Solid“. Produkte mit dem Label „High Solid“ weisen in der Regel einen Festkörperanteil von etwa 50-60% auf (abhängig vom Hersteller), während „Pure Solid“ Produkte lösemittelfrei sind, frei von Wasser und somit einen 100%igen Festkörpergehalt bieten. 

Pflegeöl

Pflegeöle stellen eine spezielle Kategorie innerhalb der Ölgemische dar und zeichnen sich durch einen niedrigeren Festkörpergehalt aus, der in der Regel zwischen 15 und 30% liegt. Der Name “Pflegeöle” deutet bereits darauf hin, dass diese Öle für die Auffrischung bereits geölter Holzoberflächen konzipiert sind.

Der reduzierte Festkörpergehalt ermöglicht eine leichte Anwendung, insbesondere auf bereits behandelten Oberflächen, um diesen neuen Glanz zu verleihen. Pflegeöle frischen nicht nur das Aussehen auf, sondern tragen auch dazu bei, die Schutzschicht zu erhalten, die das Holzbrett vor Feuchtigkeit, Abnutzung und anderen Einflüssen schützt.

Pflegeöle

Kreidezeit Pflegeöl gibt angewitterten, matt und blass gewordenen Oberflächen ihren Schutz und die ursprüngliche Farbintensität zurück.

Kreidezeit Pflegeöl enthält weder Lösemittel noch Wasser und besteht ausschließlich aus natürlichen Ölen. Es enthält keine „versteckten“ Alkydharze, die z.B. aus nicht trocknenden Ölen wie Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl hergestellt wurden.

Kreidezeit Pflegeöl dient zur Instandhaltung von Oberflächen im Außenbereich, die mit Kreidezeit Standölfarbe oder farbiger Holzlasur gestrichen sind: Fenster, Türen, Holzfassaden, Fachwerk, Spielgeräte, Carports, u.v.m.rittfest, schmutz- und wasserabweisendig und antistatisch

Mit Produkt getränkte Arbeitsmaterialien, wie z. B. Putzlappen, Schwämme, Schleifstäube, Polierpads mit nicht durchgetrocknetem Öl, luftdicht in Metallbehälter oder in Wasser aufbewahren, und beim Verstreichen darauf achten, dass kein Öl mit porösen Dämmstoffen in Berührung kommt, da sonst Selbstentzündungsgefahr aufgrund des Pflanzenölgehaltes besteht. Das Produkt an sich ist nicht selbstentzündlich. Produkt nicht auf Oberflächen ausgießen. Für Kinder unerreichbar lagern. Auf mögliche Naturstoffallergien achten.

Mineralöl

Mineralöle sind komplexe Gemische, die durch die Destillation von mineralischen Rohstoffen wie Braunkohle, Steinkohle, Torf, Holz und Erdöl entstehen. Diese Öle bestehen hauptsächlich aus gesättigten verschiedenförmigen Kohlenwasserstoffen und Alkenen. Ursprünglich als Nebenprodukte gewonnen, finden Mineralöle Anwendung als Schmierstoffe, Lösungsmittel oder Beizen.

In der medizinischen Welt werden sie auch als medizinisches Weißöl bezeichnet, welches höchsten Anforderungen an Reinheit und Verträglichkeit genügt. Es ist farblos, geruchs- und geschmacksfrei und frei von Aromaten sowie Schwefelverbindungen.

Mineralöle gehören zu den nichttrocknenden Ölen, was bedeutet, dass sie sich nicht durch Oxidation verfestigen. Dies macht sie für die Oberflächenbehandlung von stark beanspruchten Holzoberflächen weniger geeignet, es sei denn, sie werden regelmäßig in kurzen Abständen nachgeölt.

Da Mineralöl nicht trocknet, kann es sich gut im Holz verteilen und ein gleichmäßiges Erscheinungsbild gewährleisten. Die Möglichkeit, es ohne weitere Vorbehandlung nachzuölen, macht es zu einer praktischen Option für Pflegemaßnahmen. Mineralöle werden hauptsächlich als Polituröl verwendet.

Mineraloel Howard

Howard Schneidebrettöl ist aus klarem, geruchlosem, lebensmittelechtem Mineralöl hergestellt. Die durchdringende Wirkung von diesem lebensmitteltauglichem Mineralöl hebt die Tiefe der Maserung im Holz hervor und verhindert das Austrocknen und die Rissebildung. Howard Schneidebrettöl ist perfekt für das anfängliche “Öle” von Schneidebrettern und Metzgerblöcken. Das Mineralöl, das als Schneidebrettöl verwendet werden kann, stammt aus unbehandelten Mineralölen und hatte keinen Kontakt mit Nüssen oder Gluten während der Produktion, Lagerung oder beim Transport.

Gebräuchliche Öle

Leinöl (IZ180)

Leinöl wird durch Extraktion mit einem Lösungsmittel oder durch Kalt und Heisspressung der ölhaltigen braunen oder gelben Samen der Leinpflanze (Flachs) gewonnen. Es feuert stark an, vergilbt auf Weichholz, ist selbstentzündbar! und selbstrockend.

Rohleinöl

Kaltpressungen werden für die Leinölgewinnung für pharmazeutische Zwecke und für Leinöle zum Verzehr verwendet. Diese Art der Pressung ist besonders schonend. Im Bereich der Gewinnung von Leinöl für technische Anwendungen werden die Samen industriell kalt als auch heiss gepresst. Um die Oxidation während des Pressens zu verhindern, findet diese unter Schutzatmoshpäre (ohne Sauerstoff) statt. 

Rohes Leinöl ist reich an Inhaltsstoffen und je nach Pressung und Art der Pflanze verschiedenfarbig. Kaltgepresstes Leinöl ist goldgelb, warm gepresstes Öl eher gelblich-braun. Das trübe Aussehen ist den noch enthaltenen pflanzlichen Schwebe -u. Schleimstoffe geschuldet. 

Die Rückstände des Pressvorganges werden auch Leinpresskuchen genannt, der reich an tierischen Eiweissen ist und als Tierfutter weiter verwendet wird. Aus 4kg Leinsamen werden 1kg Rohleinöl gewonnen.

Rohes Leinöl

Das Rohleinöl wird erst nach der Reinigung mittels Filtration von Schwebe -u. Schleimstoffen befreit und möglichst schnell luftabschliessend abgefüllt, damit der Prozess der Oxidation verhindert wird. Gelangt Sauerstoff an das Öl, oxidieren die ungesättigten Fettsäuren und das Öl wird ranzig.

Rohes Leinöl ist dünnflüssig und ist somit als Nahrungsöl (natives Öl) verwendbar. Da das rohe Leinöl nur langsam aushärtet, ist es für seine technische Verwendung als Holzschutzmittel bereits geeignet.

Kaltgebleichtes Leinöl entsteht, wenn rohes Leinöl unter Anreicherung von Sauerstoff voroxidiert wird und somit bei späterer Verarbeitung schneller aushärtet. Diese Variante ist frei von chemischen Zusatzstoffen und hat eine etwas hellere Farbe im Vergleich zum reinen Rohöl.

Halböl

Halböle bestehen zu je zur Hälfte aus Leinöl (auch Leinölfirnis) und Lösungsmittel (z.B. Balsamterpentinöl). Sie sind sehr dünnflüssig, dringen tief ins Holz ein, bieten aber nur einen verminderten Holzschutz und dienen eher als Grundierung für unbehandelte Holzoberflächen.

Gekochtes Leinöl

Das gereinigte rohe Leinöl wird bei Temperaturen über 100°C gekocht. Der Prozess der Oxidation wird in Gang gesetzt und das Öl somit voroxidiert. Gekochtes Leinöl ist etwas zähflüssiger und dringt nicht mehr so gut wie rohes Leinöl in das Holz ein. Dafür kann es als deckender Anstrich in dickeren Schichten aufgetragen werden und bietet einen guten Witterungsschutz.

Leinölfirnis

Während rohes Leinöl mehrere Wochen benötigt, um zu trocknen, ermöglicht die Verwendung von Leinölfirnis eine verkürzte Trocknungszeit. Leinölfirnis entsteht durch Zugabe von Sikkativen und anderen Substanzen zum Leinöl, gefolgt von einem Kochprozess. Diese Zusätze verändern die Konsistenz des Öls und beschleunigen den Trocknungsprozess, bei dem das Mittel durch die Aufnahme von Luftsauerstoff aushärtet.

Zugleich bildet sich auf dem Holz ein schützender, wasser- und schmutzabweisender Film, ähnlich wie bei Lack. Im Gegensatz zu Lack dringt Leinölfirnis jedoch in die Holzporen ein, schützt das Holz also nicht nur von außen, sondern auch von innen. Dabei kann das Holz trotzdem weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, im Unterschied zu einer Lackierung.

Leinoelfirnis Kreidezeit

Der zentrale Rohstoff für ölige Naturfarben ist das Leinöl, welches aus der Flachs- oder Leinpflanze gewonnen wird. Mit reinem Leinöl behandelte Hölzer sind erst nach mehreren Tagen durchgetrocknet. Um die schlechten Trocknungseigenschaften zu verbessern, werden dem Leinöl Trockenstoffe zugesetzt. Per Definition wird das Leinöl danach Leinölfirnis genannt. 

Das Leinölfirnis bietet lösemittelfreien Oberflächenschutz für alle wenig beanspruchten Hölzer im Innenbereich, insbesondere Möbel, Türen, Arbeitsplatten, Wandverkleidungen, Balken, etc. Es feuert die Holzmaserung in einem warmen Ton stark an ist sehr ergiebig und läßt sich bei Beschädigung örtlich nacharbeiten. Darüber hinaus ist es frei von Cobalt, Blei und Barium und nach DIN53160 schweiß- und speichelecht.

Standöl

Standöl, auch als Standleinöl bekannt, ist eine spezielle Variante von Leinöl, die durch einen gezielten Oxidationsprozess hergestellt wird. In der herkömmlichen Methode wurde rohes Leinöl über mehrere Monate der Sonne ausgesetzt, wobei sich der Oxidationsprozess natürlich entwickelte. Das resultierende Öl war polymerisiert und dickflüssig.

In modernen Produktionsverfahren wird rohes geklärtes Leinöl bei hohen Temperaturen von etwa 300°C gekocht oder durch Einblasen von Sauerstoff belüftet (ständiger Umwälzungsprozess). Dieser Prozess macht das Standöl zähflüssiger und heller. Durch die Zugabe von Trockenstoffen, bekannt als Sikkative, wird die Trocknungszeit verkürzt, und die Aushärtung erfolgt ohne Volumenänderung, wodurch das Risiko von Rissen minimiert wird.

Standöl wird oft in der Herstellung von Standölfarben verwendet, die für eine bessere Verarbeitung oft mit Lösungsmitteln wie Balsamterpentin versetzt sind. Diese Farben sind bekannt für ihre tiefe Penetration in das Holz und die Bildung einer strapazierfähigen Oberfläche. Eine regelmäßige Pflege in Form von Nachölen oder Nachstreichen bleibt trotzdem unerläßlich.

Standoel Auro

Seidener Holzanstrich aus Leinöl und mineralischen Pigmenten mit guter Deckkraft und hoher Elastizität. Auch für Eisenmetalle geeignet. Wirkt optisch wie ein matter Lack. Durch die gleichmäßige Abwitterung ergeben sich bei regelmäßiger Pflege leicht renovierbare Anstriche mit jahrelanger Haltbarkeit. Vollkommen harzfrei, daher gut im Denkmalschutz einsetzbar.
In drei Farbtönen: 146-16 Kiefer, 146-74 Grau und 146-90 Weiß.

Konsequent ökologische Rohstoffauswahl. Leicht verarbeitbar, leicht renovierbar. Harzfrei; blättert, reißt und platzt nicht (hohe Elastizität). Deckend, glänzend, witterungsbeständig. Diffusionsoffen und frei von Holzschutzmitteln.

Lackleinöl

Lackleinöl durchläuft einen besonderen Reinigungsprozess, bei dem es entsäuert, entschleimt und gebleicht wird. Somit erhält man ein hochwertiges, intensiv gereinigtes, gebleichtes Leinöl, welches im reinen Zustand frei von Schleimstoffen und anderen Verunreinigungen ist. Lackleinöl findet seine Anwendung als Ausgangsstoff für Farben, Lacke und nach einem weiteren Erhitzungsprozess wird es zum Standöl verarbeitet.

Tungöl, auch Holzöl (IZ190)

Tungöl, ein Naturprodukt, wird aus den Samen des chinesischen Tungbaums (Aleurites fordii) gewonnen. Dieser Baum, hauptsächlich in China anzutreffen, produziert Blüten, aus denen reife Samen gewonnen werden. Das gewonnene Öl, reines Tungöl, dient als Basis für Holzöl, Farbe oder Tinte.

Tungöl zeichnet sich durch seine dickflüssige Konsistenz und den markanten, nussartigen Geruch aus. Mechanisch widerstandsfähig und wasserresistent, bietet es einen doppelten Schutzfaktor im Vergleich zu Leinöl. Es betont die Maserung, dunkelt kaum nach und ist im ausgetrockneten Zustand ohne chemische Zusätze lebensmittelecht.

Im flüssigen Zustand und während der Verarbeitung kann Tungöl allergische Hautreaktionen verursachen und bedarf das Tragen von Handschuhen und Filtermaske!

Für den Innenbereich mit hoher Beanspruchung, wie Möbel und Fußböden, eignet sich Tungöl besonders gut. Es kann auch bedingt im Außenbereich verwendet werden, jedoch fehlt ihm der UV-Schutz, wodurch Holzflächen schnell vergrauen können. Aufgrund des markanten Geruchs wird die Verwendung von reinem Tungöl für innenliegende Möbelteile wie Schubkästen oder Schrankinnenflächen nicht empfohlen

Tungoel

Das aus den Früchten des Tungbaums gewonnene Öl ist vielseitig im Innen- und Außenbereich einsetzbar, z. B. für Möbel, Gartenmöbel, Fußböden, Drechselteile, Musikinstrumente, Holzspielzeug und Holzboote sowie als Imprägnierung für Stoffe und sogar Mauerwerk. Tungöl zieht tief in die Holzoberfläche ein, die es nach der Trocknung härtet, mechanisch widerstandsfähiger und in hohem Maße wasserresistent macht (etwa doppelter Schutzfaktor im Vergleich zu Leinöl). Es vertieft die Farben und erhöht den Kontrast der Maserung. Dennoch behält das Holz optisch und haptisch seine natürlichen Eigenschaften, der Schutzfilm ist auch auf Dauer elastisch und dunkelt, im Gegensatz zu Leinöl, kaum nach. Eine Auffrischung oder Ausbesserung ist durch einen erneuten Ballenauftrag möglich. Lignea lässt sich problemlos, auch in mehreren Schichten, mit dem Ballen oder Pinsel auftragen. Es kann mit Terpentin verdünnt oder mit anderen pflanzlichen Ölen (z. B. Leinöl, Kamelienöl) nach eigener Rezeptur gemischt werden.

Mohnöl (IZ140)

Mohnöl, gewonnen aus den Samen des weißblumigen Mohns (Papaver somniferum), hat eine lange Tradition und war früher das wichtigste Bindemittel für hochwertige Künstlerlacke und Ölfarben. Es hat eine helle, fast transparente Farbe, vergilbt nicht, fast geruchlos, dunkelt etwas nach und ist im reinen Zustand lebensmittelecht.

Mohnöl ist halbtrocknend (trocknet langsamer als Leinöl) und daher besitzt es eine geringere Endhärte. Somit findet es im als Oberflächenschutz im Innenbereich mit leichter Beanspruchung Anwendung. Es reguliert die Feuchtigkeit, ist offenporig und diffusionsdurchlässig. Mohnöl eignet sich auch als Grundstoff für Farböle und Künstlerfarben.

Mohnoel

Lebensmittelechtes Öl aus den Samen des weißblumigen Mohns (Papaver somniferum), ideal für kunsthandwerkliche Objekte, Drechselteile, Spielzeug, Küchenmöbel und Küchenutensilien, wegen seiner Griffigkeit auch für Messer- und Werkzeughefte sowie, zusammen mit Pigmenten, zur Herstellung hochwertiger Farböle und Künstlerfarben. Aufgrund der hohen Transparenz bildet Mohnöl den Grundstoff für Geigenlacke und andere klare Holzschutzaufträge; es bietet einen guten Schutz vor Feuchtigkeit und Verschmutzung, vergilbt nicht und festigt durch sein tiefes Eindringen die Holzoberfläche. Mohnöl trocknet langsamer als Leinöl. Bei mehrfachem Auftrag ergibt sich ein warmer, seidiger Glanz und eine angenehme Griffigkeit der Oberfläche. Mohnöl ist beliebig mit anderen pflanzlichen Ölen und Verdünnern mischbar.

Walnussöl (IZ150)

Walnussöl ist ein hochwertiges und teures Pflanzenöl, das aus reifen, teilweise auch gerösteten Samen von Walnüssen gewonnen wird. Es hat eine blass-grünlichgelbe bis strohgelbe Farbe, ist relativ dünnflüssig und hat einen intensiven, nussigen Geschmack. Es zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an ungesättigter Fettsäuren aus und ist auch gekühlt nur begrenzt haltbar.

Das qualitativ hochwertigste Walnussöl wird durch Kaltpressung (nativ und nicht lang haltbar) und anschliessender Filtration gewonnen, während es bei einer Heisspressung geschmacks- und geruchsneutral aber relativ lang haltbar wird. Es ist in reiner Form lebensmittelecht und wird für maltechnische Zwecke und als Oberflächenschutz bei geringer Beanspruchung verwendet.

Walnussöl ist ein halbtrocknendes Öl und kann als Alternative zu Leinöl verwendet werden, wenn man den Geruch von Leinöl vermeiden möchte, trocknet aber langsamer und nicht vollständig aus. Es bedarf als Holzschutzmittel einer einer regelmäßigen Auffrischung, da es sich auswäscht.

Walnussoel

Das aus 100 % kalifornischen Walnüssen gepresste und lebensmittelechte Öl ist das einzige Nussöl, welches für maltechnische Zwecke und als Oberflächenschutz geeignet ist. Andere Nussarten ergeben nichttrocknende Öle. Sowohl hinsichtlich seines chemischen Aufbaus als auch in seinen Eigenschaften steht Walnusskernöl zwischen Lein- und Mohnöl, ist jedoch dem Mohnöl etwas näher. Das gilt ebenso für seine nur zarte Färbung. Die im Vergleich zu Mohnöl bedeutend kürzere Trocknungszeit und die auffallend geringe Vergilbungstendenz sind neben seiner Dünnflüssigkeit und dem hohen Pigmentaufnahmevermögen höchstwahrscheinlich die Gründe dafür, dass dieses Öl nicht nur in alten italienischen Malerbüchern angepriesen wird, sondern auch bei den Niederländern und Deutschen überlieferungsgemäß sehr beliebt war. Ideal für kunsthandwerkliche Objekte, Drechselteile, Spielzeug, Küchenmöbel und Küchenutensilien, wegen seiner Griffigkeit auch für Messer- und Werkzeughefte sowie, zusammen mit Pigmenten, zur Herstellung hochwertiger Farböle und Künstlerfarben.

Perillaöl (IZ170)

Perillaöl, auch Egomaöl genannt, wird aus den gerösteten Klausen (Samen) der grünblättrigen Sorte der Perillapflanze (Perilla frutescens) gewonnen. Die Pflanze ist in Ost- und Südostasien beheimatet und stammt ursprünglich aus den bergigen Gebieten Indiens und Chinas. Das helle, gelbe Öl erinnert in Geschmack und Geruch an Leinöl. Es wird auch in Ländern wie Österreich und den USA angebaut.

Perillaöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren und wird aufgrund seines nussigen Geschmacks hauptsächlich für Salate und Kaltgerichte verwendet. Es wird auch in der Medizin und Kosmetik verwendet, aufgrund seiner entzündungshemmenden und hautpflegenden Eigenschaften. Es ist ein trocknendes Öl und eignet sich daher auch zur Herstellung von Farben und Tinten, als auch zur Pflege von Holzoberflächen.

Kamelienöl (IZ80)

Kamelienöl, auch bekannt als Egomaöl, wird aus den Samen des chinesischen Kamelienbaums durch schonende Kaltpressung gewonnen. Es ist ein reines Naturprodukt ohne chemische Zusätze und hat eine klare bis leicht gelbliche Farbe. Das Öl ist relativ dünnflüssig, geruchsarm, lebensmittelecht und nicht trocknend.

Es bringt die natürliche Schönheit der Holzmaserung zur Geltung, härtet jedoch in reiner Form nicht aus und bietet deshalb nur begrenzten Schutz vor Nässe und Verschmutzung. Es eignet sich gut zur Verdünnung dickflüssiger Holzöle, wie z. B. Tungöl, um das Auftrag- und Eindringverhalten zu verbessern. Kamelienöl wird auch zur Auspolierung von Schellackpolituren und als Korrosionsschutzmittel für Werkzeuge aus Stahl verwendet, da es ist säurefrei und nicht verharzend ist.

Kamelienoel

Vielseitig verwendbares, dünnflüssiges Öl aus dem Samen des Kamelienbaums:
Korrosionsschutz: Das säurefreie, nicht verharzende und nicht flüchtige Öl ist das ideale Rostschutzmittel für Werkzeuge, Messerklingen und Waffen. Rein pflanzlich und lebensmittelecht, eignet es sich hervorragend für das Konservieren von Küchenmessern aus Kohlenstoffstahl.
Holzschutz: Das niedrigviskose Öl zieht rasch in Holz ein und schützt vor Nässe, Verschmutzung und UV-Strahlung. Klar und nicht verfärbend, bringt es die Maserung zur Geltung. Es härtet nicht aus.
Körperpflege: Kamelienöl bildet die Basis vieler Salben, Cremes und Seifen. Als Massage- und Haaröl ist es seit jeher den japanischen Geishas unersetzlich.

Safloröl, auch Distelöl (IZ145)

Safloröl, auch bekannt als Distelöl oder Färberdistelöl, ist ein Pflanzenöl, das aus den Achänen (Früchten) der Färberdistel gewonnen wird. Es wird durch Kaltpressung zu einem Speiseöl und durch Heißpressung zu einem technisch verwendbaren Öl. Safloröl ist ein langsam härtendes Öl, dessen Endfestigkeit etwa nach 4 Wochen erreicht wird.

Nach zwölfstündigem Kochen entsteht eine gallertartige Masse, Afridiwachs genannt, die als Ersatz für Leinöl zur Herstellung von Linoleum verwendet wird. Das Öl vergilbt kaum und wird zur Herstellung von Lack, Firnis und Ölfarbe verwendet. Distelöl kann Kaseinfarben zur Verbesserung von Verarbeitbarkeit und Haftung zugemischt werden.

Safloroel

Haftungsverbessernd und spannungsmindernd

Besonders vergilbungsarm

Frei von Zusätzen

Safloröl ist ein natürliches, trocknendes Öl, das aus den Samen der Färberdistel gewonnen wird. Unter den trocknenden Ölen stellt das Safloröl ein besonders vergilbungsarmes Öl dar. Es kommt deshalb in vergilbungsarmen Lacken und Farben zum Einsatz. Empfohlen als haftungsverbessernder und spannungsmindernder Zusatz zur Kasein Marmormehlfarbe für das Überstreichen von Dispersionsfarben. Hierzu 3 – 5 %, d. h. 30 – 50 ml Safloröl pro kg Farbpulver der fertig angerührten Kaseinfarbe zusetzen. Für vergilbungsarme Holzoberflächenbehandlungen im Innenbereich. Nicht geeignet im Fußbodenbereich.

Orangenöl

Orangenöl wird durch Kaltpressung der Fruchtschalen der Süßorange (Citrus sinensis) oder Bitterorange gewonnen und ist ein sogenanntes ätherisches, schnell flüchtendes und trocknendes Öl. Es handelt sich um ein reines Naturprodukt ohne chemische Zusatzstoffe. Das Öl hat einen intensiven Geruch nach Orange, ist stark fettlösend und verflüchtigt sich bei Abtrocknung rückstandsfrei. Zudem hat es eine orangene Farbe.

In purer Form wird das Öl hauptsächlich als Reinigungsmittel für Holz- und Glasflächen eingesetzt. Aufgrund des angenehmen Duftes wird es Ölen und Wachsen in kleinen Mengen als Verdünnung beigemischt. Als Zusatzstoff findet es auch Verwendung bei Duftölen, Cremes und Seifen.

Es ist jedoch zu beachten, dass auf sehr hellen Flächen und rohen Holzoberflächen Verfärbungen möglich sind. Durch den hohen Gehalt an Citrussäuren kann Orangenöl in reiner Form Haut- und Schleimhautreizungen hervorrufen. Orangenöl sollte lichtgeschützt aufbewahrt werden. Es ist unter Sauerstoffkontakt nur begrenzt haltbar ist.

Orangenoel

Dünnflüssiges Öl aus den Schalen der Süßorange, ideal zur Verdünnung von pflanzlichen Holzschutzölen und – dank der starken Fettlösekraft – auch als Reinigungsmittel im Haushalt. Eine Beimischung von 1-5 % zu Leinöl oder Tungöl verbessert deutlich das Eindringverhalten, erleichtert das Auftragen und verleiht diesen Ölen einen vitalisierenden Duft. In Kombination mit Bienenwachs oder Carnaubawachs können Balsame zur Pflege und Reinigung von Holzflächen, Antiquitäten oder Leder hergestellt werden. Auch als Duftöl ist dieses Öl hervorragend geeignet.

Frei von ZusätzeFlüssigkeit und Dampf entzündbar. Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein. Verursacht Hautreizungen. Kann allergische Hautreaktionen verursachen. Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

Balsamterpentinöl

Balsamterpentinöl wird durch doppelte Destillation aus dem Harz der Seestrandkiefer (Pinus pinaster) gewonnen und ist eines der hochwertigsten Lösungsmittel auf natürlicher Basis, das in der Kunstmalerei und für kunsthandwerkliche Anwendungen hoch geschätzt wird. Es ist nicht mit dem sogenannten »Terpentinersatz«, einem Mineralölprodukt, zu verwechseln.

Das Öl hat einen intensiven Geruch nach Kiefer, ist stark fettlösend, verflüchtigt sich bei Abtrocknung rückstandsfrei und ist farblos. Es dient als Verdünnung von pflanzlichen Ölen, von Ölfarben, Öllacken, Malgrundierungen sowie zum Lösen von Harzen, Wachsen und zur Herstellung von Firnissen und Polituren. Es wird auch als Pinselreiniger eingesetzt.

Großflächige Anwendungen im Innenbereich sollten nur bei guter Lüftung und ausreichend langen Austrocknungszeiten erfolgen. Bei Schleimhautkontakt sind allergische Reaktionen möglich.

Balsam

Eines der hochwertigsten Lösungsmittel auf natürlicher Basis, ideal zur Verdünnung von pflanzlichen Ölen, Ölfarben, Öllacken sowie zur Herstellung von Firnissen und Polituren mit Harz, Wachs oder Pigmentanteilen. Das dünnflüssige Öl, gewonnen durch doppelte Destillation aus dem Saft der Seestrandkiefer, ist farblos und hat einen frischen ätherischen Geruch.

Olivenöl (IZ81)

Olivenöl ist ein Pflanzenöl, das aus dem Fruchtfleisch und aus dem Kern von Oliven, den Früchten des Ölbaums, gewonnen wird. Es wird seit mindestens 8000 Jahren hergestellt und hat eine Dichte von 0,914 bis 0,919 g/cm³. Natives Olivenöl ist anders als die meisten anderen Pflanzenöle, die durch Raffinierung hergestellt werden, ein reines Naturprodukt.

Olivenöl setzt sich aus 77 % einfach ungesättigten, 9 % mehrfach ungesättigten und 14 % gesättigten Fettsäuren zusammen. Die Farbtöne eines Olivenöls können von grün-bräunlich bis hellgelb variieren, abhängig von den in den Oliven enthaltenen Substanzen und vom Reifezustand. Die Farbe hat keinen Einfluss auf die Qualität eines Öls. Olivenöl wird oft als Lebensmittel verwendet, aber es kann auch zur Holzpflege eingesetzt werden.

Der geringe Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht das Olivenöl zu einem nicht trocknendem Öl, welches als Oberflächenbehandlung regelmäßig erneut aufgetragen werden muss, das es sich nicht verfestigt und leicht auswäscht.

Rapsöl (IZ120)

Rapsöl ist ein pflanzliches Öl, das aus den Samen des Raps (Brassica napus) oder, seltener, von dem Ölrübsen (Brassica rapa subsp. oleifera) gewonnen wird. Der Anbau und die Produktion von Rapsöl haben sich vervielfacht, und es wird heute hauptsächlich als Nahrungsmittel, Schmiermittel und Biokraftstoff verwendet.

Rapsöl enthält verschiedene Nährstoffe und Pflanzenstoffe, darunter Harze, Wachse, Phospholipide, freie Fettsäuren und mehr. Reines Rapsöl ist lebensmittelecht und zählt zu den halbtrocknenden Ölen. Bei der Verwendung als Oberflächenschutz von Holzflächen ist zu beachten, dass es nie vollständig aushärtet und einmal in das Holz eingedrungen lässt es sich nur schwer wieder entfernen. An der Oberfläche hinterlässt es eine ölige Haptik.

Sonnenblumenöl (IZ125)

Sonnenblumenöl ist ein pflanzliches Öl, das aus den Samen der Sonnenblume gewonnen wird. Es hat eine hellgelbe Farbe, ist hitzbeständig, in reiner Form lebensmittelecht, hat einen milden Geschmack und ist reich an ungesättigten Fettsäuren. Sonnenblumenöl wird hauptsächlich zur Ernährung verwendet, aber es wird auch zur Erzeugung von Biodiesel und für pharmazeutische und technische Zwecke eingesetzt. 

Es ist nur halbtrocknend und für die Behandlung von Holzoberflächen nur bedingt zu gebrauchen. 

Kokosfett, auch Kokosöl (IZ10)

Kokosöl, auch bekannt als Kokosnussöl oder Kokosfett, ist ein weißes bis gelblich-weißes Pflanzenfett, das aus dem Nährgewebe der Kokosnuss gewonnen wird. Es hat einen sehr hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und wird in der Küche vor allem zum Backen, Braten und Frittieren verwendet. Daneben findet es Anwendung in der Süßwarenindustrie, für pharmazeutische und kosmetische Zwecke sowie als Ausgangsstoff für die Oleochemie. 

Kokosöl riecht mild und von wachsartiger Konsistenz. Es wird auch als Kokosfett bezeichnet, da es bei Raumtemperatur fest ist. Das Öl besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren und weist nur einen geringen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auf und zählt damit zu den nicht trocknenden Ölen. Damit ist es als dauerhafter Holzschutz nicht verwendbar.

Medizinisches Weißöl (IZ0)

Weißöl, auch als Paraffinöl bekannt, gehört zu den Mineralölen und ist ein farbloses, geruchloses und geschmackloses Öl, das aus raffiniertem Erdöl gewonnen wird. Es besteht hauptsächlich aus gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen. Weißöl findet Verwendung in verschiedenen Branchen wie der Pharmazie, wo es als Trägerstoff in einigen Arzneimitteln dient. In der Lebensmittelindustrie wird es als Schmiermittel für Maschinen und als Zusatzstoff in bestimmten Lebensmitteln eingesetzt. In der Kosmetikindustrie ist es in Hautpflegeprodukten, Lippenbalsamen, Salben und Cremes enthalten.

Darüber hinaus wird Weißöl auch in technischen Anwendungen genutzt, beispielsweise als Schmiermittel, in der Textilindustrie und in der Kunststoffverarbeitung. Aufgrund seiner Neutralität eignet es sich gut als Trägerstoff in Anwendungen, in denen ein geschmacks- und geruchsneutrales Öl erforderlich ist. Weissöl gehört zu den nicht trocknenden Ölen und härtet nicht aus, was in einigen Anwendungen von Vorteil ist, aber bei der Oberflächenbehandlung als dauerhaften Holzschutz nicht zu verwenden.

Wachse

Die Definition von Wachsen basiert auf ihren mechanisch-physikalischen Eigenschaften, wobei ihre chemische Zusammensetzung und Herkunft stark variieren können. Ein Stoff gilt als Wachs, wenn er bei 20 °C knetbar ist und eine Konsistenz von fest bis brüchig hart aufweist.

Die Struktur variiert von grob- bis feinkristallin, die Durchsichtigkeit von durchscheinend bis opak, und die Farbe reicht von transparent bis gelblich-bräunlich. Wachse sind lichtbeständig, nicht glasartig und schmelzen erst über 40 °C, ohne sich dabei zu zersetzen.

Sie werden kurz über dem Schmelzpunkt leicht flüssig und ihre Konsistenz sowie Löslichkeit sind temperaturabhängig. Mit steigendem Schmelzpunkt nimmt ihre Widerstandsfähigkeit zu. Wachse können unter leichtem Druck aufpoliert werden, und zur besseren Verarbeitung von festen Wachsen ist das Beimischen von Lösungsmitteln erforderlich.

Aufgetragene Wachse lassen sich durch das Auftragen von Lösungsmitteln (Wachsentferner) oder auf mechanische Art und Weise von Holzoberflächen entfernen.

Wachse können natürlichen Ursprungs oder synthetisch hergestellt sein. Sie sind in Reinform als auch in Ölmischungen (Hartwachsöl), Wachsbeize und Schellackmischungen erhältlich.

Unterteilung der Wachse

Natürliche Wachse

Natürliche Wachse gehören zu den Lipiden und sind komplexe Stoffgemische, die in fossile und rezente (nicht-fossile) Wachse unterteilt werden können. Hauptbestandteile dieser natürlichen Stoffgemische sind Ester von Fettsäuren, auch als Wachssäuren bekannt, mit langkettigen, aliphatischen, primären Alkoholen, den sogenannten Fettalkoholen. Im Gegensatz zu Fetten und fetten Ölen, die Triglyceride mit Fettsäuren sind, enthalten natürliche Wachse auch freie, langkettige aliphatische Carbonsäuren, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.

Die Gewinnung natürlicher Wachse erfolgt üblicherweise durch Extraktion und anschließende Reinigung und Bleichung. Für spezielle Anwendungen können natürliche Wachse auch raffiniert oder chemisch verändert werden. Pflanzliche Wachse wie auch Bienenwachs sind bereits seit Jahrtausenden im Einsatz.

Die gewachste Oberfläche bleibt atmungsaktiv und versiegelt das Holz jedoch gleichzeitig gegen den Einfluss schwankender Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig bietet Wachs einen guten Wasserschutz, ist reparaturfreundlich, da kleine Beschädigungen oder Abnutzungen durch einen neuen Wachsauftrag problemlos beseitigt werden können, und die gewachste Oberfläche fühlt sich haptisch angenehm und sehr natürlich an.

Tierische Wachse

Tierische Wachse, wie beispielsweise Wollwachs, Chinawachs und Bienenwachs, zählen zu den natürlichen Wachsen. Weitere Vertreter tierischer Wachse sind Talg, Insektenwachse und Lanolin (Wollwachs). Mykobakterien, eine Gruppe von Bakterien, bilden eine äußere Hülle aus speziellen Wachsen namens Phthiocerole.

Diese Wachse, von Tieren produziert, bestehen hauptsächlich aus Estern von Fettalkoholen und Carbonsäuren wie Palmitinsäure. Die Anwendungsbereiche dieser tierischen Wachse erstrecken sich von der Kosmetik über die Pharmazie bis hin zur Lebensmittelindustrie.

Pflanzliche Wachse

Pflanzliche Wachse sind natürliche Wachsstoffe, die von Pflanzen produziert werden. Sie werden aus verschiedenen Pflanzenölen wie Sojaöl, Rapsöl, Rizinusöl, Zuckerrohrwachs, Carnaubawachs und Candellilawachs gewonnen. Diese Wachse finden vielfältige Anwendungen in Bereichen wie Kosmetik, Pharmazie, Lebensmittelindustrie und im Haushalt.

Mineralische Wachse

Mineralische Wachse, auch als Erdölwachse bekannt, setzen sich aus verschiedenen Quellen zusammen und bestehen im Wesentlichen aus Kohlenwasserstoffen. Dazu gehören Erdölwachs (Mineralölwachs), geologische Erdwachse wie Ozokerit und das daraus hergestellte Ceresin, rezente Sedimente des rohen Erdöls, darunter wachsreiches (Stuffwachs, Aderwachs) und wachsarmes (Lepwachs) Material, sowie fossile Pflanzenwachse wie Torfwachs und Montanwachs, ein Braunkohlen-Derivat.

Unter den Petroleumwachsen sind makrokristalline Paraffinwachse (Paraffin) und mikrokristallines Wachs (mikrokristallines Paraffinwachs) von besonderem Interesse. Diese werden hauptsächlich in der Kerzenindustrie verwendet, während aus Paraffinen hergestellte Paraffinemulsionen in der Papier-, Wellpappe- und Verpackungsindustrie eingesetzt werden. 

Hartparaffin aus Erdöl dominiert die Weltproduktion zu über 90%, während Hartparaffin aus der Braunkohlenextraktion für bestimmte Länder von Bedeutung ist.

Synthetische Wachse

Synthetische Wachse sind Ergebnisse chemischer Syntheseprozesse, bei denen Produkte wie Erdöl oder Braunkohle als Ausgangsmaterialien dienen. Diese Wachse, wie Polyethylenwachs, Propylenwachs und Fischer-Tropsch-Wachse, werden in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter Kosmetik, Pharmazie, Lebensmittelindustrie sowie Papier- und Textilindustrie.

Teilsynthetische Wachse entstehen aus Naturwachsen, wobei Montanwachs oft als Grundlage dient, und unterliegen physikalischen oder chemischen Veränderungen.

Die Vielfalt synthetischer Wachse umfasst Esterwachse, Amidwachse, Fischer-Tropsch-Wachse und Polyesterwachse.

Gebräuchliche Wachse

Es gibt viele verschiedene Wachse auf dem Markt, die für alle möglichen Anwendungen geeignet sind. Ich konzentriere mich jedoch auf die Wachse, die besonders für die Behandlung von Holzoberflächen interessant sind.

Bienenwachs

Bienenwachs, auch als “Cera” oder “gelbes Wachs” bezeichnet, ist eine Substanz, die von Honigbienen für den Bau ihrer Bienenwaben produziert wird. Natürliches Bienenwachs ist weich, angenehm riechend und von gelblicher Farbe. Die gelbe Färbung entsteht durch aufgenommenes Carotin aus den Blütenpollen, während frisch ausgeschwitzte Wachsplättchen weiß sind.

Dieses Wachs ist in Terpentinöl oder erhitztem Alkohol löslich und verflüssigt sich bei Temperaturen ab 60°C. Es weist eine moderate Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und mechanischer Beanspruchung auf und lässt sich gut aufpolieren.

Für die Behandlung von beanspruchten Holzoberflächen wird empfohlen, eine Grundierung mit Öl vor dem eigentlichen Auftragen von Bienenwachs durchzuführen. 

Gereinigtes und weiß gebleichtes Bienenwachs ist unter der Bezeichnung “Cera alba” im Handel erhältlich. Synthetisch hergestelltes Bienenwachs erreicht nicht die gleichen Eigenschaften wie sein natürliches Pendant. 

Obwohl Bienenwachs in einigen Anwendungsbereichen durch Kunstwachs ersetzt wurde, findet es weiterhin Verwendung in der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie. In technischen Anwendungen wird es zu Wachsfirnis, Emulsion, Pastenmalfarben und ölbasierten Farben verarbeitet.

Bienewachs

Premium Holzwachs hergestellt nur aus BIO zertifizierten Ölsaaten mit reinem BIO Bienenwachs. Farblos, absolut geruchlos, ohne Chemie und ohne Lösungsmittel. Für Allergiker geeignet.

Möbelpflege: für alle Echtholz Möbelstücke geeignet (auch Antikmöbel). Da keine Chemie enthalten ist, wird die Oberfläche nicht angegriffen. Handschuhe nicht notwendig, da Naturprodukt.

Holzwerker: bereits geölte Oberfläche mit einer dünnen Schicht Holz- Wachs einreiben und über Nacht einziehen lassen. Dann aufpolieren. Ergibt samtigen matten Glanz. Wirkt AUF dem Holz!

Anwendung: Oberfläche muss staubfrei sein. Holz Wachs sehr sparsam auftragen und in Faserrichtung einreiben. Überschüssiges Wachs am nächsten Tag mit Küchenkrepp aufnehmen und polieren.

Carnaubawachs

Carnaubawachs, auch als “Brasilianisches Wachs” bekannt, wird aus den Blättern der brasilianischen Carnauba-Palme gewonnen. Die natürliche Farbpalette des Rohwachses reicht von schmutzig gelb über braun bis grün. Das qualitativ hochwertige “Flower”-Wachs zeichnet sich durch eine dottergelbe Farbe aus und ist frei von Verunreinigungen.

Als das härteste natürliche Wachs findet Carnaubawachs vor allem Verwendung in Trennmitteln und Polituren. Die Gewinnung erfolgt durch Abklopfen und Schaben der pulverförmigen Wachsschicht von den Blättern der Carnauba-Palme. Mit einer hohen Schmelztemperatur von 80 bis 87°C ist es unlöslich in Wasser, jedoch löslich in verschiedenen organischen Lösungsmitteln. Der Hauptproduzent von Carnaubawachs ist Brasilien, wo der Großteil zu Pulver verarbeitet wird.

Carnaubawachs wird in verschiedenen Branchen vielseitig eingesetzt. In der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie sowie in der Medizin und Lackindustrie fungiert es als Trenn- und Überzugsmittel, konserviert Citrusfrüchte und dient als Bestandteil in Pflegeprodukten für Möbel, Autopolituren und kosmetischen Erzeugnissen. Insbesondere in der Lackindustrie verbessert es die Kratzbeständigkeit von Oberflächen.

Im Handel ist Carnaubawachs sowohl in Flockenform als auch als Emulsionskonzentrat erhältlich. Es eignet sich hervorragend für die Behandlung von Holzoberflächen in Form eines Wachsgemischs, da es lebensmittelecht ist, frei von allergieauslösenden Duftstoffen, resistent gegenüber Wasser und mechanischer Beanspruchung sowie gut aufpolierbar. 

Carnaubawachs

Die Carnaubawachs Emulsion Konzentrat wird aus den Blättern einer brasilianischen Palmenart gewonnen. In der Regenzeit wirkt der dünne Wachsfilm wasserabweisend. In der Sommerzeit wirkt diese dünne Wachsschicht schützend vor dem Austrocknen. Durch das raue Klima erprobt, eignet sich dieses Material hervorrangend auch für den Gebrauch als Emulsion. Eine diffusionsoffene Behandlung ist wichtig, damit die natürlichen Eigenschaften eines Holzfußbodens erhalten bleiben können. Die Carnaubawachs Emulsion verleiht Fußböden zusätzlichen Schutz gegen mechanischen Abrieb sowie Schmutz und Wasser.

Geeignet ist die Carnaubawachs Emulsion für geölte, gewachste Holz- und Korkböden sowie Fliesenböden und Möbel. Auch für die Alleinbehandlung für unbehandelte Innenseiten von Holzschränken und für unbehandelte Holzbalken- und Vertäfelungen.  Als Zusatz zum Wischwasser für die Pflege von gewachsten oder geölten Fußböden geeignet. Bei sehr glatten Böden, wegen der Rutschgefahr, die Emulsion nur sparsam einsetzen. 

Die Emulsion ist ein sehr gehaltvolles Konzentrat zur Verdünnung mit Wasser und dadurch extrem ergiebig. Canaubawachs Emulsion Konzentrat ist selbstglänzend und muss nicht poliert werden. Bei Bedarf kann durch Polieren eine Glanzsteigerung erzielt werden.

kreidezeit canaubawachs 1kg und

Carnaubawachs wird als Rohstoff für z.B. Wachse, Öl-Wachse und Emulsionen verwendet. Vegan. Carnaubawachs (in Schuppen) ist vegan!

Candelillawachs

Candelillawachs, auch als Candellinawachs bekannt, ist ein hartes, brüchiges Wachs, das aus den Blättern und Stängeln des Candelilla-Busches in Nordmexiko und den südwestlichen Vereinigten Staaten gewonnen wird. Mit einem Schmelzpunkt von 67 bis 79°C weist es eine gelbliche bis bräunliche Farbe auf. Die Hauptbestandteile des Wachses sind Kohlenwasserstoffe.

Die Herstellung erfolgt durch das Kochen der Blätter mit verdünnter Schwefelsäure, das Abschöpfen des Wachses von der Oberfläche und die anschließende Reinigung in mehreren Schritten. Candelillawachs in seiner reinen Form gilt als gesundheitlich unbedenklich.

Es findet Anwendung in der Kosmetik, Pharmazie und Lebensmittelindustrie. Zudem wird es in der Holzpflege eingesetzt, wo es eine schützende Schicht auf der Holzoberfläche bildet und das Holz vor Feuchtigkeit und Schmutz schützt.

Bei der Verwendung von Pflege- und Reinigungsprodukten ist zu beachten, dass Candelillawachs aufgrund seiner Härte nicht für alle Zwecke geeignet ist. Es wird empfohlen, das Wachs dünn aufzutragen und gut ins Holz einzuarbeiten. Trotz seiner Härte bleibt Candelillawachs angenehm in der Anwendung, auch bei höheren Temperaturen.

Aktuell unterliegt Candelillawachs einer Einfuhrbestimmung der EU.

candelillawachs

VEGANE WACHS-ALTERNATIVE – unser Candelillawachs (EUPHORBIA CERIFERA CERA) ist ein reines Pflanzenwachs aus dem mexikanischen Candelilla-Busch und eignet sich auch auf Grund der Schmelzeigenschaften als vegane Alternative zu Bienenwachs

IDEALER KONSISTENZGEBER – Candelillawachs ist härter als Bienenwachs, aber weicher als Carnaubawachs. Es verleiht Cremes und Salben die richtige Konsistenz und sorgt für naturkosmetische Vielfalt: Selbstgemachter Cremes, Salben oder Lippenbalsam

REIN PFLANZLICH – Candelillawachs wird aus dem Candelilla-Busch gewonnen, welcher im norden Mexikos beheimatet ist. Es ist ein rein pflanzliches & natürliches Wachs, ohne Zusätze, GERUCHSLOS UND NEUTRAL – das Pflanzenwachs ist geruchsneutral

Natürliche Ölwachsgemische

Auf dem Markt findest du eine Vielzahl von Wachsgemischen, die auch natürliche Öle (Leinöl, Walnussöl) und/oder Lösungsmittel (Balsamterpentin) enthalten können. Diese sind oft mit Bienen- und Carnaubawachsen kombiniert.

walnusswachs

Wenn für Holz eine besonders natürliche und haptisch angenehme Oberfläche gewünscht wird, empfiehlt es sich, mit sorgfältig ausgewählten und aufeinander abgestimmten pflanzlichen Rohstoffen zu arbeiten. Das DICTUM Walnusswachs enthält rein natürliche Stoffe, wie Walnussöl, Bienenwachs und Carnaubawachs, die das Holz schützen und pflegen. Das Walnussöl dringt tief ins Holz ein und das Bienenwachs und Carnaubawachs schützt das Holz vor Schmutz und Feuchtigkeit und verleiht ihm eine seidig matte Oberfläche. Dictum Walnusswachs ist völlig frei von chemischen Substanzen, Mineralölderivaten oder Trocknungsbeschleunigern. Die ideale natürliche Pflege für Kinderspielzeug und Küchengeräte, aber auch für Drechselteile, Massivholzmöbel, Schnitzerei und Kunsthandwerk. Für einen optimalen Schutz empfehlen wir eine Behandlung mit unserem Walnussöl als Erstanstrich und nach der Trocknung eine oder mehrere Schichten mit unserem Dictum Walnusswachs.

Reiskleiewachs

Reiskleiewachs, gewonnen aus der Reisschale (Kleie), spielt eine entscheidende Rolle in der Holzoberflächenbehandlung. Bei der Herstellung dieses Wachses wird zunächst rohes Reisöl extrahiert, das normalerweise für die Herstellung von Lebensmittel- und Kosmetikprodukten verwendet wird. Das Öl enthält etwa 4-6 % Wachs, welches durch ein spezielles Verfahren vom Öl getrennt wird. Die Gewinnung größerer Mengen dieses Wachses gestaltet sich aufgrund des aufwendigen Prozesses als herausfordernd.

Reiskleiewachs zeichnet sich durch seine hohen Härte, einen Schmelzpunkt von 77-82°C und die Möglichkeit eines hohen Glanzgrades aus. Es fungiert als überlegenes Bindemittel für Öle, insbesondere für Öl-Wachsmischungen, und zeigt eine hervorragende Mischbarkeit. Zudem ist es nicht wasserlöslich. Diese Eigenschaften machen es besonders geeignet für den Innenbereich mit mittlerer bis hoher Beanspruchung.

Reiskleiewachs (Oryza Sativa Bran Wax) ist ein allen anderen Wachsen überlegenes Bindemittel für Öle und eignet sich dadurch hervorragend für Öl/Wachs-Mischungen. Das rohe Reisöl, das für die Lebensmittel- und Kosmetikproduktion hergestellt wird, enthält nur ca. 4-6 % Wachs. Entsprechend aufwendig ist es, größere Mengen des Wachses als Beiprodukt zu gewinnen. Die außergewöhnliche Kombination von hoher Härte und hervorragender Mischbarkeit machen es jedoch unersetzlich bei verschleißfesten ökologischen Oberflächenmitteln ohne Hilfsstoffe (Emulgatoren). Schmelzpunkt 77-82 °C.

Paraffinwachs

Paraffinwachs, auch als Paraffinfett bekannt, entsteht als Nebenprodukt während der Destillation von Mineralöl. Durch weitere Raffinationsschritte wird das Wachs vom Paraffinöl getrennt. Es zeichnet sich durch seine Farblosigkeit, Lösemittelfreiheit, Wasserbeständigkeit, relative Weichheit und Schmelzpunkt bei 45°C aus. Zudem reagiert es chemisch inert, was bedeutet, dass es nicht mit Holz und Metallen interagiert.

Die Verwendungsmöglichkeiten von Paraffin sind aufgrund seiner Eigenschaften und Ungiftigkeit vielfältig. Hauptanwendungsgebiete sind Brennstoff, Versiegelung, Pflege und Konservierung. Es dient beispielsweise als Brennstoff in Kerzen, Öllampen, Grillanzündern und wird auch für Holztränkungen von Streichhölzern eingesetzt.

Transparentes Wachs zur Versiegelung von Hirnholzflächen, zum Auftrag beim Drechseln, zum Mischen mit Bienenwachs, als Konservierungsschutz bei Holz und Metallen und zur Schmierung von Gleitpaarungen. Aus mineralischem Öl gewonnen, farb- und geruchlos, lösungsmittelfrei und in hohem Maße wasserresistent.

Natürliche vs. synthetische Produkte

Herstellung

Natürlich vs künstlich Herstellung

Inhaltsstoffe

Natürlich vs künstlich Inhaltsstoffe

Verarbeitung und Trocknung

Natürlich vs künstlich 
 Verarbeitung und Trocknung

Dauerhaftigkeit und Beständigkeit

Natürlich vs künstlich Dauerhaftigkeit und Beständigkeit

Verträglichkeit und Lebensmittelechtheit

Nachteile von natürlichen und synthetischen Produkten

Preisunterschiede

Preisunterschiede von natürlichen und synthetischen Produkten

Vorteile

Vorteile von natürlichen und synthetischen Produkten

Nachteile

Nachteile von natürlichen und synthetischen Produkten

FAQ

Fazit

Die Analyse von Ölen und Wachsen in diesem Beitrag bietet einen strukturierten Überblick über Herkunft, Unterteilung, Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten. Die klare Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen erleichtert die Auswahl des geeigneten Produkts u.a. für die Oberflächenbehandlung von Holzschneidebrettern.

Die abschließende Betrachtung verdeutlicht die entscheidende Rolle der Endbehandlung für Holzschneidebretter in Bezug auf Hygiene, Haltbarkeit und Ästhetik. Insbesondere bei stark beanspruchten Möbelstücken wie Schneidebrettern ist eine geeignete Oberflächenbehandlung unverzichtbar.

Unter den verschiedenen Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung, darunter Ölen und Wachsen, sind trocknende Öle wie Leinöl und Tungöl in Kombination mit natürlichen Wachsen gängige Optionen für Schneidebretter.

Hersteller bieten zudem eine Vielzahl von Ölen, Wachsen und Kombinationen an, die sowohl natürlichen als auch synthetischen Ursprungs sein können.

Die Wahl zwischen natürlichen und synthetischen Produkten erfordert eine sorgfältige Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile, abhängig von der spezifischen Anwendung. Mit einer gewissen Kenntnis über Produktbezeichnungen und Inhaltsstoffe bietet der Markt eine breite Palette von optimierten und qualitativ hochwertigen Produkten.

Wie im echten Leben wirst du nie ein Produkt finden, das in jeder Hinsicht zu 100% perfekt ist, denn es gibt immer Vor- und Nachteile in Bezug auf Inhaltsstoffe, Eigenschaften und Anwendung. Dennoch ermöglicht eine gesunde Kompromissfähigkeit und gründliche Recherche die Auswahl eines geeigneten Produkts für deine individuellen Bedürfnisse.

Nachdem ich dir in diesem Artikel einen allgemeinen Überblick über Öle und Wachse gegeben habe, konzentriere ich mich in diesem Artikel (coming soon) auf, die Produkte, die sich besonders für die Endbehandlung von Holzschneidebrettern eignen.

Teile diesen Beitrag

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Author picture

Über den Autor

Mario Lorenz

Im Laufe meines Lebens ist der Wunsch, mit meinen eigenen Händen etwas zu schaffen und meine persönliche Kreativität auszudrücken, immer stärker geworden. Es ist wie bei vielen Dingen im Leben - es beginnt mit einem Bedürfnis und einer Idee und mit der richtigen Pflege wird es zur Realität, ähnlich wie beim Wachstum eines Baumes. So ist meine Leidenschaft für Holz entstanden, gewachsen und seit über 15 Jahren verwirklicht.... Mehr lesen

Bleib dran und verpasse kein Update.

Trage Dich in meine E-Mail-Liste ein, um regelmäßig einen Newsletter zu erhalten.

Ich hoffe, Du hast in diesem Blog Interessantes gefunden.

Halte Ausschau nach weiteren spannenden Artikeln, die regelmäßig erscheinen werden.

In der Zwischenzeit wünsche ich Dir viel Spass bei der Verwirklichung deiner Ideen mit Holz.

Ich weiß deine Unterstützung sehr zu schätzen.

Verwandte Beiträge

hero post 2
Was ist ein gutes Schneidebrett?
How to Care for Wood Cutting Boards
Pflege der Schneidebretter aus Holz
which types to use
Was ist die beste Schneidebrett Holzart
Holz Schneidebrett Laubholz
Holz - Der Werkstoff für dein Schneidebrett
Titel
Die Oberfläche von Stirnholzbretter erstmalig schützen
Offenlegung von Partnerschaften: MYWWODPASSION.COM nimmt an Affiliate-Marketing-Programmen teil. Es kann sein, dass ich Provisionen für Käufe erhalte, die über Links auf unserer Website getätigt werden. Diese Provisionen unterstützen meine Website, beeinträchtigen aber nicht die Integrität oder Unabhängigkeit unserer Inhalte und sind für Sie kostenlos. Wenn Du Fragen hast, kannst Du mich gerne kontaktieren.

Hallo zusammen,
Ich bin Mario .
Gründer von mywoodpassion.com

Es begann alles mit einem Buch über Holz. Vor einigen Jahren beschloss ich, mich auf eine Reise zu begeben, die mit dem Bau meiner eigenen Werkstatt begann. Seitdem widme ich mich mit Herz der Herstellung einzigartiger Holzprojekte, wobei meine besondere Leidenschaft der Herstellung von Schneidebretter gilt.


Ich will euch meine Leidenschaft fürs Holzwerken näherbringen. Das ist der Grund, warum ich diesen Blog ins Leben gerufen habe. Betrachte dies als deine persönliche Einladung, mich auf dieser interessanten Reise zu begleiten. Lass uns gemeinsam in die Welt des Handwerks und der Kreativität eintauchen. Be inspired!

War dieser Artikel hilfreich?

Melde Dich für meinen Newsletter an!

Inhaltsübersicht
Nach oben scrollen